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Mit 16 als politischer Gefangener im Knast

Mit 16 als politischer Gefangener im Knast Mitteldeutscher Verlag Halle

Horst Böttge liest am 3. November ab 20 Uhr in Halle (Saale) aus seinem Buch über den Bruder Robert

Robert Böttge ist 16 Jahre alt. Er wohnt in einem Ort in der Lausitz und besucht die Berufsschule. So auch am 12. Januar 1951. Die Schüler sind verärgert über die Zustände an der Schule. Unmut hat sich aufgestaut und braucht ein Ventil. Angestachelt von Mitschülern, verunstaltet Robert in der Schulpause ein Lenin-Bild. Die Schulleitung meldet den Vorfall umgehend. Die Stasi schaltet sich ein. Noch in derselben Nacht wird Robert von Zuhause abgeholt, dann verhört.

Der Jungenstreich ist nun eine „politisch motivierte Tat“. Der 16-Jährige kommt nach Bautzen, wo Hunger und zwölf Stunden Arbeitszeit an der Tagesordnung sind, später in den „Roten Ochsen“ nach Halle. Die Eltern schreiben Gnadengesuche. Sie bleiben unbeantwortet. Erst nach 37 Monaten ist die Gefangenschaft für Robert Böttge vorbei.

Horst Böttge hat die Geschichte seines Bruders Robert, der 2014 verstarb, aufgeschrieben. In dem Buch „Drangsaliert und dekoriert – Von der Kunst des Überlebens in der DDR“, im vergangenen Jahr im Mitteldeutschen Verlag Halle erschienen, zeichnet er dessen Lebensstationen nach und schildert auch das Engagement nach 1990 im Bautzen-Komitee und als Zeitzeuge vor Schülern.

Bei einer öffentlichen Lesung am Donnerstag, 3. November 2016, ab 20 Uhr stellt Horst Böttge sein Buch im Hotel „Ankerhof“, Ankerstraße 2a in Halle (Saale), vor. Er wird musikalisch begleitet vom Hallenser Musiker Holger Gottwald (Gitarre).

Der Eintritt ist frei

 

Quelle:  Behörde der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt

Letzte Änderung am Mittwoch, 26 Oktober 2016 19:32

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