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»5000 Jahre Regionalgeschichte Zeitz – Archäologie im Braunkohlerevier «

eine mit Hundezähnen bestickte Handtasche aus einer Bestattung der Schnurkeramischen Kultur (ca. 2800-2200 v. Chr.) eine mit Hundezähnen bestickte Handtasche aus einer Bestattung der Schnurkeramischen Kultur (ca. 2800-2200 v. Chr.) Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Ausstellung im Museum Schloss Moritzburg Zeitz 14. März 2014 bis 6. Januar 2015

Nachdem bereits die Ausstellung »Archäologie im Revier« im Haus der Stadtgeschichte Hohenmölsen, in der im vergangenen Jahr ausgewählte Funde aus den archäologischen Ausgrabungen im Tagebau Profen präsentiert wurden, großen Anklang fand, ist die Präsentation ab dem 14. März 2014 unter dem Titel »5000 Jahre Regionalgeschichte Zeitz – Archäologie im Braunkohlerevier« im Museum Schloss Moritzburg Zeitz zu sehen.

Als weiterer, neuer Höhepunkt sind in diesem Rahmen erstmals auch ausgewählte Funde zu sehen, die in den Jahren 2011 und 2013 bei archäologischen Ausgrabungen am Zeitzer Altmarkt zu Tage kamen.
Die Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt im Tagebau Profen finden seit 2002 in enger Zusammenarbeit mit der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) statt. Auf einer Fläche von mehr als 700 Hektar erbrachten diese reiche Funde und aufschlussreiche Erkenntnisse über die Siedlungsgeschichte der Region, die mehrere Jahrtausende zurück reicht. Mehr als 300 Bestattungen belegen die Besiedlungsdichte und Prosperität der Region in der ausgehenden Jungsteinzeit vor mehr als 4.000 Jahren. In der Ausstellung illustrieren informative Bild- und Texttafeln sowie ausgewählte Originalexponate die charakteristischen Bestattungssitten und Grabbeigaben der beiden bestimmenden archäologischen Kulturen des 3. Jahrtausends v. Chr.: der sog. Schnurkeramischen Kultur (2.800–2.200 v. Chr.) mit ihrer charakteristischen, namengebenden Keramikverzierung aus Schnurabdrücken und der Glockenbecherkultur (2.500–2.200 v. Chr.), deren Leitform der umgekehrt glockenförmige, häufig aufwändig verzierte Becher ist. Ein herausragendes Exponat stellt eine Handtasche aus einem Grab der Schnurkeramischen Kultur dar, die flächig mit Hundeeckzähnen besetzt ist.
Bedeutend ist das Tagebauvorfeld Profen daneben aufgrund eines mehrere Hektar umfassenden germanischen Gräberfeldes der frühen Römischen Kaiserzeit (60 v. Chr.–180 n. Chr.), das in den Jahren 2006 und 2007 ausgegraben wurde. 560 Urnenbestattungen wurden im Block geborgen und in der Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle unter Laborbedingungen untersucht. In der Ausstellung sind ausgewählte Beigaben aus den Urnen zu sehen: bronzene Fibeln, Perlen aus Glas und Bernstein, Gürtelhaken und Zierscheiben aus Bronze, Schildbuckelknöpfe sowie – besonders aufschlussreich – Bärenkrallen, die aufgrund der fehlenden Durchlochung nicht von einer Kette stammen können, sondern vielmehr darauf hinweisen, dass die Verstorbene, in deren Urne sie lagen, auf einem Bärenfell liegend verbrannt wurde.


Die Ausgrabungen auf dem Zeitzer Altmarkt erbrachten aufschlussreiche Ergebnisse für die Entwicklung des Areals im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Entgegen bisheriger Annahmen zeigte sich, dass es sich bei dem Gelände im Mittelalter keineswegs um einen unbebauten Großmarkt handelte, sondern dass sich hier zahlreiche Gebäude, Werkstätten und Öfen befanden. Sein heutiges Gesicht erhielt der Markt erst mit der Zerstörung dieser Bebauung im späten 15. Jahrhundert. Besondere Highlights unter den Funden aus Zeitz, die in der Ausstellung erstmals öffentlich zu sehen sind, stellen insbesondere das Fragment der ältesten aus Sachsen-Anhalt bekannten Trompete aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts sowie eine zweiteilige Keramikform eines Löwen aus dem 17./18. Jahrhundert dar. Letztere stammt aus einem Schacht in der Nordwestecke des Schlosses Moritzburg Zeitz, gehörte einst zum Küchengeschirr und ermöglichte es, Kuchen, Butter oder andere Lebensmittel in Form eines liegenden Löwen auf einer festlichen Tafel präsentieren zu können.


Bei der Präsentation »5000 Jahre Regionalgeschichte Zeitz – Archäologie im Braunkohlerevier  « handelt es sich auch um ein Angebot an die Schulen der Region. In den kommenden Monaten werden darum durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, getrennt nach Grundschul- und Sekundarschulbereich, Informationsveranstaltungen für Lehrer angeboten. Dank des Sponsorings von MIBRAG erhalten Schulklassen freien Eintritt in die Ausstellung.

»5000 Jahre Regionalgeschichte Zeitz – Archäologie im Braunkohlerevier«
Ausstellung im Museum Schloss Moritzburg Zeitz


14. März 2014 bis 6. Januar 2015
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr
An Feiertagen auch montags geöffnet
Kostenlose Parkplätze stehen an der Geraer Straße zur Verfügung
Schloss Moritzburg
Schloßstraße 6
06712 Zeitz

Quelle: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

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