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Informationen aus dem halleschen Uniklinikum - wird aktualisiert -

Uniklinikum Halle Uniklinikum Halle HP KB

Zwei Orthopäden aus China hospitieren für drei Monate im Universitätsklinikum Halle (Saale)

 

Zwei Orthopäden aus China hospitieren noch bis Mitte Dezember 2014 im Universitätsklinikum Halle (Saale). Dr. Xiao Jiwei aus Sichuan und Chi Zhang (Zhejiang) sind für diese Zeit zu Gast im Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie. Es handelt sich dabei um ein Projekt der Stiftung „Deutsch-Chinesischer Technologieaustausch“. „Durch die Stiftung wird der Austausch zwischen beiden Länder auf dem Gebiet der Wissenschaft und Forschung gefördert“, sagt Prof. Dr. Stefan Delank, Direktor des Departments.

 

Ein Schwerpunkt des Stiftungsengagements liegt im Gesundheitssektor. Die DCTA Stiftung kooperiert im medizinischen Bereich mit etwa 1.200 Krankenhäusern aus 28 chinesischen Städten und Provinzen sowie mit etwa 100 Krankenhäusern in der Bundesrepublik Deutschland. Die an dem Projekt teilnehmenden Ärzte aus China sind in der Regel mehrjährig erfahrene Fachärzte. Ziel der Hospitation sollte dabei nicht nur die beobachtende Teilnahme an theoretischen und praktischen Tätigkeiten deutscher Klinik sondern die Einsicht in Standards und organisatorische Abläufe der Klinik sein. Bislang wurden durch die Stiftung mehr als 2000 chinesische Ober- und Chefärzte zur Hospitation nach Deutschland geschickt.

 

Welt-Osteoporose-Tag 2014: Vorträge für Betroffene und Interessierte

 

Anlässlich des Welt-Osteoporose-Tages lädt die Regionalgruppe Halle/Saalekreis des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose zu einem Vortragsnachmittag am Mittwoch, 8. Oktober 2014, ein. Experten des Universitätsklinikums Halle (Saale) berichten um 14.30 Uhr im Hörsaal Magdeburger Str. 8 (ehemalige Orthopädie) über Behandlungs- und Diagnostikmöglichkeiten. Prof. Dr. Stefan Delank (Direktor des Departments für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie) spricht über „Osteoporose bedingte Wirbelkörperfrakturen“ und deren Behandlungsmöglichkeiten. „Laborparameter im Rahmen der Diagnostik und Therapie von Osteopathien“ stellt Dr. Roman Fiedler (Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II) in den Mittelpunkt seines Vortrages. Danach referiert die Pharmakologin Dr. Ursula Wolf über die Wechselwirkungen zwischen Medikamenten beziehungsweise zwischen Medikamenten und Lebensmitteln.

 

Osteoporose – auch als „Knochenschwund“ bezeichnet – ist eine häufige Alterserkrankung des Knochens. Frauen sind mehr als doppelt so häufig betroffen als Männer. Durch die Abnahme der Knochendichte durch den übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und -struktur kommt es zu einer teilweise massiv gesteigerten Frakturgefährdung. 

 

 

„Tag der offenen Tür“: Psychiatrie öffnet Türen für interessierte Besucher

 

Die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik öffnet die Pforten in der Julius-Kühn-Straße 7 und gibt Besuchern die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeit der traditionsreichen und überregional bekannten Einrichtung zu erhalten. „Wir freuen uns, am  Donnerstag, 9. Oktober 2014 von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr, zu unserem Tag der offenen Tür einladen und einen Einblick in unsere Arbeit geben zu können“, sagt Prof. Dr. Dan Rujescu, Direktor der Klinik. In diesem Jahr steht die  Veranstaltung unter dem Motto „Psychotherapie in der Psychiatrie“ - Fachvorträge und Führungen über die Stationen informieren die Besucher über diesen wichtigen Aspekt der Klinik. Es werden sich zahlreiche Möglichkeiten ergeben, mit Betroffenen und Angehörigen, Therapeuten, Pflegenden und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Prof. Rujescu: „Lassen Sie uns gemeinsam an unserem Ziel arbeiten: der Verbesserung des Lebens psychisch Kranker.“

 

Auf Initiative der World Federation for Mental Health mit Unterstützung der WHO finden seit 1992 jährlich im Oktober Tage der seelischen Gesundheit

statt, um an diesen Umstand zu erinnern, gegen Ausgrenzung psychisch Kranker vorzugehen, Akzeptanz zu fördern und für eine offene, tolerante und integrierende Gesellschaft zu werben.

 

Psychische Erkrankungen sind häufig – allein in Deutschland wird von etwa acht Millionen Betroffenen ausgegangen. Mit 42 Prozent stellten 2012 psychische Erkrankungen die häufigste Ursache vorzeitiger Erwerbsminderungsrenten in Deutschland dar.  Diese alarmierende Ausgangslage stellt für alle Betroffenen, deren Angehörige sowie psychiatrisch und psychotherapeutisch Tätige eine große und ständige Herausforderung dar.  

 

Das Team der Klinik aus ärztlichen und psychologischen Kolleginnen und Kollegen, Sozialarbeiterinnen, Musik- und Ergotherapeutinnen und Pflegenden erarbeitet gemeinsam mit allen uns anvertrauten Patienten eine individuell abgestimmte Behandlung. Dabei stehen biologisch-pharmakologische Therapien, Psychotherapie und sozialtherapeutischen Hilfen sowie  gestalterische und musikalische Angebote,  sportliche und körperbezogene Aktivitäten zur Verfügung.

 

„Unser Haus als Einrichtung des Universitätsklinikums Halle (Saale) repräsentiert dabei eine der wichtigsten  Anlaufstellen in der Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen in der Stadt Halle und im Saalekreis.“ Im Rahmen von Spezialambulanzen stehen die Klinik Betroffenen auch überregional zur Verfügung.

 

Experten auf dem Gebiet der Lymphologie treffen sich in Halle zu ihrem Jahreskongress – Patientenforum am Donnerstag

 

Zum zweiten Mal nach 1998 findet vom 2. bis 4. Oktober 2014 in Halle (Saale) der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL) statt. Die Organisation ruht in den Händen der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie. Direktor Prof. Dr. Wolfgang Marsch erwartet mehr als 400 bereits angemeldete Gäste, darunter 26 aus Ungarn – von Universitäten Budapest, Szeged, Pécs und Debrecen. Der Kongress steht unter der erweiterten Überschrift „Lymphologie im Wandel. 100 Jahre europäische Lymphologie oder wie aus der frühen ungarischen internistisch-lymphologischen Grundlagenforschung die heutige multidisziplinäre Lymphologie entstand“. Dazu erwarten die Veranstalter renommierte Gäste  aus anderen Ländern Europas, so aus Großbritannien (der Ehrendoktor der halleschen Medizinischen Fakultät Terence Ryan und Peter Mortimer), Belgien (Jean Paul Belgrado), Finnland (Michael Jeltsch) und Ungarn (Sarolta Kárpáti, Mátyás Baló-Banga, Lajos Kemény und Gyozo Szolnoky).

 

Die Veranstaltung findet im Dormero Kongress & Kultur-Zentrum Halle (Saale) statt. Am Donnerstag, 2. Oktober 2014, steht um 18 Uhr ein Patientenforum im Dormero Hotel „Rotes Ross“ unter dem Motto „Patienten fragen – Experten antworten“ auf dem Programm.

Die Hauptthemen des Jahreskongresses verknüpfen alle Bereiche der Lymphologie wie anatomische Grundlagen, krankhafte Veränderungen, Behandlungsstrategien sowie  Auswirkungen der verschiedenen Therapiemöglichkeiten auf unterschiedlich bedingte Lymphgefäßschäden.

Die DGL ist eine besondere Fachgesellschaft, da sie Ärzte und Physiotherapeuten vereint. Die DGL besteht seit 1976 als eingetragener Verein. Ziel ist die Förderung von Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Lymphologie, der Lymphangiologie und der Ödemkrankheiten.

 

 

Klinische Studie startet: Antidepressivum als neue Therapieoption in der Leukämietherapie? – Deutsche Krebshilfe fördert Studie in Halle mit 367.000 Euro

 

Trotz aller Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten sind Akute Leukämien weiterhin schwierig zu behandeln. Bei einer sehr seltenen Form der Leukämie gibt es bereits ein sehr wirksames Medikament, das auf Vitamin-A-Säure basiert und unter dem Namen ATRA bekannt ist. Es führt in der Leukämieform zu der Ausdifferenzierung der bösartigen Leukämiestammzellen und damit zu sehr guten Heilungsraten. Bei den anderen, sehr viel häufigeren Leukämieformen ist das Medikament unwirksam und zeigt diesen Effekt nicht. „Es konnte unter der Mitarbeit unserer Arbeitsgruppe gezeigt werden, dass die Kombination von ATRA mit einem lange bekannten Antidepressivum Leukämiezellen zur Ausreifung bringt – was die Zellen unschädlich macht“, so Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin IV.

 

Die Ergebnisse lassen sich sowohl in Zellkulturexperimenten als auch bei Versuchen in an Leukämie erkrankten Mäusen nachweisen. Diese vielversprechenden Ergebnisse wurden bereits in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“ von der Arbeitsgruppe gemeinsam mit Forschern aus Großbritannien und Kanada. Es zeigte sich, dass ein molekularer Block besteht, der durch das Antidepressivum überwunden werden konnte.  Insgesamt führten die Ergebnisse zu einem neuen Therapieansatz, der Hoffnung bei der Bekämpfung der Akuten Leukämie gibt. „Die Kombination dieser beiden Substanzen zeigte in unseren Untersuchungen sehr überzeugende Ergebnisse. Wir hoffen sehr, dass sich diese auch in der Therapie beim Patienten zeigen lassen“, erklärt Professor Müller-Tidow.

 

Er und sein Team haben diese Therapie selbst entwickelt. Die neuen Erkenntnisse sollen nun in einer klinischen Prüfung (Phase I/II) unter dem Namen TCP-AML bei 16 Patienten überprüft werden. Die Patienten mit einer AML erhalten diese Kombinationstherapie in Tabelettenform (ATRA und Antidepressivum) über zwölf Monate. Dr. Petra Tschanter, die die Studie gemeinsam mit Prof. Müller-Tidow leitet, erklärt: „Beide eingesetzten Medikamente sind seit langer Zeit im klinischen Einsatz, so dass die Nebenwirkungen gut untersucht sind.“ Die Studienteilnehmer stehen unter ständiger medizinischer Kontrolle. Während der Studie erfolgen zusätzliche Analysen des Blutes und Knochenmarks, um den Wirkmechanismus im Menschen weiter zu untersuchen.

 

Die Studie wird von der Deutschen Krebshilfe mit 367.000 Monate unterstützt und wird von Prof. Müller-Tidow und Dr. Petra Tschanter vom Universitätsklinikum Halle aus geleitet. Weitere Prüfzentren in Deutschland sind Dresden, Essen und Münster.

 

„Bausteine des Ganzen - kreativ gesehen“ - Fotoclub „Inspiration“ stellt im Universitätsklinikum aus

 

Alles im Leben ist am Ende nur eine Frage der Dimension – und der Perspektive, aus der man es betrachtet. Immer stärkere Optiken haben uns den Blick in Wunderwelten eröffnet, die, bezogen auf ihre Dimension, ebenso vollständige und funktionierende Welten sind wie unser gewohnter Alltag sind. Doch auch hier gibt es genug Dinge, die, wenn vielleicht nicht rätselhaft, so doch einigermaßen ungewohnt, aber nichtsdestoweniger außerordentlich dekorativ erscheinen und unseren Blick zu fesseln vermögen, wenn wir sie entsprechend ins Bild setzen.

 

Die Mitglieder des Fotoclubs „Inspiration“ haben, ihren Ambitionen folgend, ein weites Feld durchmessen. Eher konventionelle stehen neben experimentellen Aufnahmen, sichtbar Gemachtes neben Sichtbarem – nach der Devise: hingeschaut und so gesehen. Manchmal wurde ein bisschen nachgeholfen, mitunter arrangiert, einige Male auch nur beherzt auf den Auslöser gedrückt.

 

Kleine Figürchen wurden in ihrer Anmut groß herausgebracht und die Schönheit des Zerfalls entdeckt, in der stillen Idylle ebenso wie beinah alltäglich in der Küche. Gummibärchen können magische Seiten haben, und im Wald heißt es nur: Holzauge sei wachsam. Doch das sind Fotografen ohnehin. Denen entgeht das malerisch drapierte Reisegepäck eines Musikers ebenso wenig wie die Schönheit bizarrer floraler Elemente oder die heroischen bis belustigenden Effekte ungewohnter Perspektiven.

Die Wunderwelt der Insekten mit ihren schillernden Facettenaugen bleibt dem Objektiv nicht verborgen, auch nicht die Feinheit der Federn und die Elemente modernen Architektur. Neben wahren Rätseln im magischen Spiel von Farbe und Form begegnen uns beruhigend bekannte Dinge und Situationen, von runden Steinen am Strand über den Abwasch im Garten.

 

Willkommen zu unserer Jahresfotoausstellung, die ab Dienstag, 23. September 2014, im Verbindungsgang zwischen dem 1. und 2. Bettenhaus im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Str., zu sehen sein wird!

 

Jede Sekunde zählt – Woche der Wiederbelebung in Halle – Aktion auf dem Marktplatz

 

Deutschland braucht mehr Ersthelfer, denn die aktuelle Bilanz ist alarmierend: Nur 15 Prozent der Bundesbürger helfen im Ernstfall. Dabei kann Wiederbelebung so einfach sein: „Prüfen. Rufen. Drücken!“ sind drei leicht zu merkende Schritte bei einem Herzstillstand: Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und die Herzdruckmassage sofort beginnen. So kann die Überlebenschance verdoppelt bis verdreifacht werden.“, ermutigt Prof. Dr. Götz Geldner, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.V. Die wichtigsten Infos gibt es unter www.einlebenretten.de. Mit der Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ wollen Deutschlands Anästhesisten unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums für Gesundheit das Selbstvertrauen der Bürger in ihre eigenen Fähigkeiten als Ersthelfer stärken – für mehr gerettete Leben.

Aktionstag in Halle am 24. September

In Halle findet am Mittwoch, 24. September 2014, unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Dr. Bernd Wiegand, zwischen 10.30 und 16.30 Uhr auf dem halleschen Marktplatz ein Aktionstag statt. Daran beteiligen sich 16 Organisationen aus Halle und Sachsen-Anhalt, darunter alle fünf Krankenhäuser aus Halle sowie Rettungs- und Hilfsorganisationen, Feuerwehr, DRLG, Wasserwacht und Luftrettung. „Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen – deshalb sollte auch jeder in der Lage sein, im Notfall einfache und lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen“, erklärt Mathias Rudzki, ärztlicher Leiter des Simulationszentrums der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin. Lebensrettende Erste Hilfe Maßnahmen sollten deshalb nicht erst ins Bewusstsein rücken oder zum Thema werden, wenn die Notsituation da ist oder war. Da der letzte Erste Hilfe Kurs in der Regel schon länger zurück liegt, ist es wichtig, das Reanimationswissen aufzufrischen und für den Notfall gewappnet zu sein.

 

Während des Aktionstages können die Besucher unter anderem „Wiederbelebung“ trainieren, sich von Experten beraten lassen und Reanimationsvorführungen anschauen. Außerdem „trainieren“ bekannte Sportler aus Halle Wiederbelebung und geben anschließend Autogramme.

 

Programm:

10.50 Uhr – 11.00 Uhr: Gemeinsame Demonstration der Laienreanimation aller am Aktionstag teilnehmenden Krankenhäuser/Hilfsorganisationen

11.00 Uhr – 11.15 Uhr: Offizielle Eröffnung auf dem Marktplatz durch den Schirmherrn der Aktion, Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand

11.15 Uhr – 11.30 Uhr: Grußwort durch den Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle, Prof. Dr. Michael Geckle

11.30 Uhr – 11:40 Uhr: Vorstellung des Herzinfarktregisters Sachsen-Anhalt

ab 10.30 Uhr – 16:30 Uhr: Trainingsmöglichkeit zur „Wiederbelebung“ für die Bevölkerung unter fachkundiger Anleitung

Gemeinsame „Trainingseinheit Reanimation“ mit bekannten Sportler(inne)n aus Halle:
12.00 Uhr – 12.30 Uhr : 2-3 Spieler Saale Bulls, 2-3 Spieler Wild Cats, Andreas Hajek
13.00 Uhr – 13.30 Uhr : 2 Spieler des HFC
anschließend: Autogrammstunde der Sportler

14.00 Uhr – 14.15 Uhr: Startschuss für „Leben retten ist Kinderleicht - Projekt Schulpatenschaft Halle 2014“ (Schirmherr: Kultusminister Sachsen-Anhalt Stephan Dorgerloh)

14.15 Uhr – 16.30 Uhr: Symbolische Übernahme einer ersten Schulpatenschaft und erste öffentliche Schulungen der Patenschulen

12.00 Uhr – 16.30 Uhr: halbstündliche Reanimationsvorführungen mit Moderation

10.30 Uhr – 16.30 Uhr: Informationen rund um die Laienreanimation an den Informationsständen der an der Aktion teilnehmenden Krankenhäuser und Hilfsorganisationen. Möglichkeit des Gesprächs mit erfahrenen Notärzten und Rettungsassistenten

Hintergrund:
Jeder kann in die Lage geraten. Der plötzliche Herztod ist mit schätzungsweise bis zu 100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Obwohl jeder helfen könnte, tun es die wenigsten. Dabei ist es gerade bei einem Herzstillstand unerlässlich, schnell zu handeln: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt – es treten unwiderrufliche Schäden auf. Mit einer einfachen Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen.

Warum fehlt der Mut? „Oftmals sind viele Menschen im Ernstfall überfordert, weil sie zuerst an die stabile Seitenlage oder den Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung denken. Dass eine Herzdruckmassage ausreicht, wissen viele nicht.“, erklärt Prof. Dr. Dr. Hugo van Aken, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V.. „Man kann nichts falsch machen!“. Auch ohne Ersthelferkenntnisse ist es einfach, Leben zu retten: „Prüfen. Rufen. Drücken!“ lautet die Devise: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. „Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich ca. 5.000 Menschenleben gerettet werden“, appelliert van Aken.

Endlich Klarheit!  Die häufigsten Fragen

 

·      Ist eine Mund-zu-Mund-Beatmung notwendig?

Die Mund-zu-Mund-Beatmung ist nicht die entscheidende Maßnahme bei Menschen mit plötzlichem Herzstillstand. Lebensrettend ist die ist die Herzdruckmassage. Wenn Sie in Mund-zu-Mund-Beatmung ausgebildet sind, dann tun Sie es - zur Erinnerung: 30mal drücken und danach zweimal beatmen. Wenn nicht, konzentrieren Sie sich auf die Herzdruckmassage. Damit ist schon viel gewonnen!

 

·      Ist bei einem Herzstillstand die stabile Seitenlage wichtig?

Nein, denn der Betroffene kann auf diese Weise weder beatmet werden, noch kann der Ersthelfer ihn wiederbeleben. Der Ersthelfer sollte bei einem Herzstillstand gleich mit der Herzdruckmassage beginnen.

 

·      Kann ich rechtlich belangt werden, wenn ich etwas falsch mache?

Sie können nichts falsch machen! Jede Hilfe ist erste Hilfe. Sie können und dürfen Herzdruckmassage durchführen und einen Defibrillator anwenden. Auch wenn Sie dies nie oder lange nicht mehr geübt haben, es könnte lebensentscheidend sein.

 

·      Wo und wie schnell muss ich bei der Herzdruckmassage drücken?

Drücken Sie fest in der Mitte des Brustkorbs mindestens 100 Mal pro Minute, das entspricht einem Disco-Beat. Denken Sie also an einen Song, wie z. B. „Stayin` Alive“ von den BeeGees oder „Rock Your Body“ von Justin Timberlake. Sie haben den Rhythmus einer Herzdruckmassage. Wechseln Sie sich mit anderen Ersthelfern ab.

 

Hallenser Wirbelsäulensymposium: Kritische Auseinandersetzung über Behandlungsmethoden

 

Degenerative Veränderungen am Bewegungsapparat beherrschen infolge der demographischen Entwicklung in zunehmendem Ausmaß den klinischen Alltag der Orthopäden und Unfallchirurgen. Die Indikation zur operativen Behandlung von degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen wurde in der Vergangenheit oftmals großzügig gestellt. Die klinischen Ergebnisse sind bundesweit teilweise sehr ernüchternd, so dass die Wirbelsäulenchirurgie in den Fokus der allgemeinen, öffentlichen Kritik an steigenden Operationszahlen geraten ist.

 

Ein aktuelles kritisches Update der verschiedenen Aspekte bei der Behandlung degenerativer Hals- und Lendenwirbelsäulenerkrankungen soll das „Hallenser Wirbelsäulensymposium“ am Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie liefern. Dieses findet am 26. und 27. September 2014 in der Universitätsmedizin Halle (Saale) statt. „Wir wollen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Niederlassung und anderen Krankenhäusern diskutieren, wie die konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten zu bewerten sind“, sagt Prof. Dr. Stefan Delank, Direktor des Departments. Experten aus dem gesamten Bundesgebiet stellen in Vorträgen verschiedene Ansatzpunkte für Behandlungsmöglichkeiten vor und diskutieren diese mit den Teilnehmer/innen. „Wir werden sicher eine interessante und teilweise auch kontroverse Veranstaltung erleben, die uns aber etwas mehr Licht in den Nebel rund um die Behandlung degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen bringen soll.“

 

Der erste Teil des Symposiums findet am Freitag im Universitätsklinikum Halle (Saale), Hauptstandort Ernst-Grube-Straße, Lehrgebäude/Hörsaal, zwischen 14 und 18.30 Uhr statt. Am zweiten Tag können die Ärztinnen und Ärzte in kleinen Gruppen im Institut für Anatomie und Zellbiologie (Große Steinstr.)die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten erlernen und testen.

 

Internationale Auszeichnung für halleschen Schilddrüsenkrebs-Experten Prof. Dr. Henning Dralle

 

Für seinen Beitrag zur Erforschung und Behandlung des Schilddrüsenkrebses ist Prof. Dr., Dr. h. c. Henning Dralle mit dem Aldo Pinchera Schilddrüsenkrebspreis 2014 ausgezeichnet worden. Der Direktor der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie wurde in Rom von der italienischen Stiftung „Umberto di Mario“ geehrt. Prof. Dralle erhielt als erster Chirurg den nach dem 2012 verstorbenen Schilddrüsen-Experten Aldo Pinchera (Italien) benannten Preis. Aldo Pinchera war ein weltweit anerkannter Endokrinologe, der an der Universität Pisa die Klinik für Stoffwechselerkrankungen leitete. Die Stiftung „Umberto di Mario“ wurde im Jahr 2000 in Italien zur Förderung der Forschung und Weiterbildung im Bereich der Medizin gegründet und nach einem anerkannten italienischen Endokrinologen benannt.

 

Professor Dralle führt seit 1994 die Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie in Halle. Er wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und gilt als einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Schilddrüsenkarzinom-Chirurgie.

Blutvergiftung – Wenn jede Minute zählt – Zum Welt Sepsis Tag informieren Experten – Olympiasiegerin Ilke Wyludda berichtet über ihre Erkrankung

Die angehende Anästhesistin Dr. Ilke Wyludda, 1996 Olympiasiegerin im Diskuswerfen, berichtet im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum Welt Sepsis Tag am Samstag, 13. September 2014, über ihre „Blutvergiftung“, die Behandlung und wie sie mit den Folgen umgeht. Die Sportlerin und Medizinerin hatte sich vor mehr als vier Jahren nach einer Operation durch eine schlecht heilende Wunde eine Blutvergiftung zugezogen und nur durch das Geschick erfahrener Ärzte überlebt. Die Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin und die Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III laden interessierte Besucher ein, mehr über die im allgemeinen Sprachgebrauch „Blutvergiftung“ genannte Erkrankung zu erfahren.

 

Seit September 2012 wird weltweit einmal im Jahr der Welt Sepsis Tag begangen. Auf Initiative der Deutschen Sepsishilfe e.V. und der Deutschen Sepsisgesellschaft e.V. wurde durch die ebenfalls auf deutsche Initiative hin gegründete Global Sepsis Alliance (GSA) der Welt Sepsis Tag unter dem Slogan "stop sepsis, save lives" initiiert. Weltweit werden an diesem Tag verschiedene Aktivitäten organisiert. Das Universitätsklinikum Halle (Saale) macht auf das Thema mit einer Informationsveranstaltung aufmerksam. Professor Karl Werdan, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, und Professor Michael Bucher, Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, beide international anerkannte Sepsis-Experten, berichten über die medizinischen Herausforderungen, die dieses Krankheitsbild nach wie vor an die behandelnden Ärzte und Pflegekräfte stellt. Die Veranstaltung findet im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude, Hörsaal 1, statt und dauert von 10 bis 11.30 Uhr.

 

Die weltweite Zunahme der Erkrankung und die weiter sehr hohe Sterblichkeit machen es nach Ansicht der Initiatoren notwendig, Prävention, Behandlung und Nachsorge durch bessere Ausbildung zu optimieren und das Krankheitsbild noch mehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Sepsis, entsteht, wenn es aufgrund einer Infektion zu einer systemischen Entzündungsreaktion des Organismus kommt und das eigene Gewebe und die eigenen Organe geschädigt werden. Sepsis kann zu Schock, Multiorganversagen und Tod führen, vor allem wenn sie nicht frühzeitig erkannt und sofort behandelt wird. Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin, wie Impfungen, Antibiotikatherapie und intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten, bleibt Sepsis eine der Haupttodesursachen weltweit. Nach wie vor stirbt im Durchschnitt jeder zweite Sepsis-Patient. In Deutschland ist die Sepsis nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und noch vor den Tumorerkrankungen die häufigste Todesursache. Allein die direkten Kosten nur für die intensivmedizinische Behandlung belasten das Gesundheitssystem jährlich mit mehr als 1,7 Mrd. Euro.

 

In den Entwicklungsländern ist Sepsis für 60 bis 80 Prozent aller jährlichen Todesfälle verantwortlich. Jedes Jahr fallen ihr mehr als sechs Millionen Neugeborene und Kinder und mehr als 100.000 Wöchnerinnen zum Opfer. Jede Stunde sterben ungefähr 36 Menschen an Sepsis. Sepsis verursacht jährlich mehr Todesfälle als Brustkrebs, Prostatakrebs und HIV/AIDS zusammen. Weltweit werden jährlich 18 Millionen Fälle geschätzt. Es ist davon auszugehen, dass Sepsis für die Mehrzahl aller Todesfälle in Verbindung mit HIV/AIDS, Malaria, Lungenentzündung und anderen Infektionen verantwortlich ist, unabhängig davon ob diese zuhause, im Krankenhaus oder nach Verletzungen erworben werden.

 

Patienten, die eine Sepsis überleben, haben im Vergleich zu anderen Krankenhauspatienten ein doppelt so hohes Risiko, in den folgenden fünf Jahren zu versterben. Zudem leiden sie häufig an körperlichen, kognitiven und psychischen Spät- und Langzeitfolgen.

 

Sepsis ist ein medizinischer Notfall

Während Herzinfarkt und Schlaganfall als medizinische Notfälle im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind, so gilt dies für die Sepsis leider noch nicht. Und das, obwohl die zügige Einleitung adäquater Behandlungsmaßnahmen, insbesondere Antibiotikatherapie, der intravenösen Flüssigkeitsgabe und der Sanierung des Infektfokus nachgewiesenermaßen das Risiko zu versterben deutlich senken können. Patienten mit Verdacht auf eine Sepsis sollten sofort in ein geeignetes Krankenhaus gebracht werden. Eine frühe Sepsisbehandlung ist entscheidend für den Behandlungserfolg und verkürzt die Liegedauer auf der Intensivstation und im Krankenhaus. Leider wird Sepsis zu oft fehldiagnostiziert und zu spät effektiv behandelt.

 

Famulatur: Fünf polnische Studierende zu Gast am Universitätsklinikum Halle (Saale)

Fünf polnische Medizin-Studierende der Medizinischen Universität Poznan beginnen am Montag, 1. September 2014, im Universitätsklinikum Halle (Saale) eine vierwöchige Famulatur. Diese ist Teil ihrer Ausbildung. Die Studierenden werden in verschiedenen Kliniken des Universitätsklinikums praktische Erfahrungen sammeln und darüber hinaus einen Deutsch-Kurs absolvieren. Professor Dr. Rolf-Edgar Silber, Beauftragter der Medizinischen Fakultät für die Zusammenarbeit Halle-Poznan, und Dekan Professor Dr. Michael Gekle begrüßen die angehenden Ärzte. Den polnischen Gästen steht ein Arzt als direkter Betreuer zur Verfügung.

Zum zehnten Mal kommen polnische Studierende an das hallesche Universitätsklinikum. „Seit 2005 sind jedes Jahr mindestens fünf polnische Studierende nach Halle zur Famulatur in den verschiedensten klinischen Fächern und zur Teilnahme an herzchirurgischen Symposien gekommen. Insgesamt waren in dieser Zeit 59 polnische Medizinstudierende in Halle zu Gast. Sie haben ihren Aufenthalt genutzt, um sich in ihren Wahlfächern fortzubilden und die Kultur und das Leben in Deutschland kennen zu lernen. „Alle sind höchst zufrieden gewesen“, erklärt Professor Silber. „Es hat weiter dazu geführt, dass einige von ihnen in Halle promovieren und hier im Klinikum als Assistenzärzte beginnen wollen.“

 bereits 1975 initiierten der mittlerweile verstorbene Professor Dr. Dr. h. c. Jan Hasik aus Poznań und Professor Dr. Dr. h. c. Seige aus Halle die Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Universität "Karol Marcinkowski", Poznań (Polen) und der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ziel dieser Kooperation war die Bündelung der wissenschaftlichen Ressourcen beider Einrichtungen. Seither treffen sich die Wissenschaftler alle zwei Jahre wechselseitig in Poznan und Halle, um Forschungsergebnisse auszutauschen. Halle ist im kommenden Jahr Gastgeber für das bilaterale Symposium Halle-Poznan – welches zum 26. Mal stattfindet. Die Vorbereitungen dafür leitet dann Prof. Dr. Stefan Plontke (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde), der das Amt des Polen-Beauftragten der Medizinischen Fakultät im kommenden Jahr von Prof. Silber übernimmt.
5. Arzt-Patienten-Seminar für Betroffene, ihre Familien und betreuende Ärzte

Die Behandlung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) gestaltet sich sicherer und effektiver, wenn Ärzte und Patienten vertrauensvoll zusammenarbeiten. Vor diesem Hintergrund möchte die Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I im Rahmen eines Arzt-Patienten-Seminars am Samstag, 6. September 2014, über ausgewählte Aspekte der Diagnostik und Therapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen informieren und einen Gedankenaustausch anregen. Die Veranstaltung – zum inzwischen fünften Mal in Kooperation mit der „Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung“ – findet im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Str. 40, Lehrgebäude/Hörsaal, zwischen 9 und 13 Uhr statt.

 

Zunächst berichtet Dr. Jens Walldorf (Leiter der CED-Ambulanz im Universitätsklinikum Halle (Saale)) über die neuen Therapiemöglichkeiten bei CED. Dabei geht er auch auf aktuelle Ergebnisse von Studien ein, die unter anderem bei Patienten seiner Ambulanz durchgeführt worden sind. Dabei werden die Ergebnisse der Studie zur Behandlung des M. Crohn mit dem Schweinepeitschenwurm dargestellt sowie die Resultate der Studie zum erst vor wenigen Wochen zugelassenen Medikament Vedolizumab.

 

Susanne Brunne geht danach konkreter auf Ergebnisse einer Online-Befragung der Klinik unter über 450 Patientinnen zum Thema Schwangerschaft und CED ein. Die große Zahl gesunder Kinder, über die von den Patientinnen berichtet wurde, kann Betroffene mit Kinderwunsch ermutigen – es wird jedoch aus den Ergebnissen der Studie auch deutlich, wie wichtig eine optimale Information über Zusammenhänge von Erkrankung, Therapie und Kinderwunsch ist. Anica Riesner informiert über Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen von Impfungen unter Immunsuppression - ein wichtiges Thema, das möglicherweise erhöhter Aufmerksamkeit von Ärzten und Patienten bedarf.

 

Dr. Sven Hake (Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis) referiert über diagnostische Möglichkeiten zu Beginn und im Verlauf einer chronischen Darmerkrankung. Ein weiteres wichtiges Thema der  Veranstaltung ist die Sicht der Kinderärzte auf die CED: Dr. Frank Schmidt wird aus seiner Erfahrung als Gastroenterologe an der Uni-Kinderklinik über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten bei Kindern mit CED berichten. Schließlich wird ein Referent aus der Uni-Augenklinik über wichtige augenärztliche Probleme bei CED und unter immunsuppressiver Therapie berichten. Zwischen den Vorträgen, in der Pause und am Ende der Veranstaltung ist viel Zeit für Fragen vorgesehen.

 

 

Nierenerkrankungen im Mittelpunkt – Deutsche Gesellschaft für Nephrologie tagt in Berlin – Tagungspräsident kommt aus Halle

Vom 06. bis zum 09. September 2014 findet in Berlin im Estrel Convention Center die sechste Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) statt. Der Kongress ist der größte deutschsprachige Kongress der Nierenheilkunde. Tagungspräsident ist in diesem Jahr Prof. Dr. Matthias Girndt (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II). Er übt dieses Amt gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Hugo (Dresden) aus. Der Kongress beschäftigt sich in diesem Jahr besonders mit dem Langzeitüberleben bei Niereninsuffizienz, Nierentransplantation, Regeneration von Nierenerkrankungen und der Nephrologie als interdisziplinäres Fach. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Versorgung der chronischen Niereninsuffizienz und der Prävention der Folgen von Diabetes, Bluthochdruck oder der akuten Nierenschädigung.

Nierenerkrankungen geraten nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels zunehmend in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Das chronische Nierenversagen ist häufig Folge der „Volkskrankheiten“ Diabetes mellitus und Bluthochdruck und über 100.000 Menschen sind derzeit in Deutschland auf ein Nierenersatzverfahren angewiesen. Da die Transplantation aufgrund der langen Wartezeiten für viele Patienten keine realistische Option mehr darstellt, sind die Betroffenen auf die Dialyse angewiesen.

Die Jahrestagung der nephrologischen Fachgesellschaft hat den Anspruch, die vielfältigen Professionen und Personen, die sich mit der Nierenheilkunde beschäftigen, zusammenzuführen. Das Programm wurde daher so zusammengestellt, dass gleichermaßen Klinik-Nephrologen, Kollegen in der Praxis und Grundlagenwissenschaftler angesprochen werden. Erstmalig zieht sich ein lückenloser „Basic Science Track“ (Grundlagenforschung) durch das Programm. In zahlreichen parallelen wissenschaftlichen Sitzungen werden die neuesten Entwicklungen und vielfältigen Facetten des Fachgebietes dargestellt. Unter dem Siegel der „Akademie Niere“ wird den Teilnehmern darüber hinaus wieder eine Vielzahl von CME-Fortbildungsveranstaltungen und praktischen Workshops angeboten. Ganz besonders liegt den Organisatoren die Förderung des nephrologischen Nachwuchses am Herzen. Drei Sitzungen werden inhaltlich von jungen Nephrologen für junge Nephrologen gestaltet.

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) wurde Anfang 2009 gegründet und ging aus den beiden großen Fachgesellschaften „Gesellschaft für Nephrologie“ (GfN) und „Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie (DAgKN) hervor. Sie stellt somit die größte und wichtigste Interessensvertretung von Nephrologen im deutschsprachigen Raum dar. Als gemeinnütziger Verein verfolgt die DGfN die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem gesamten Gebiet der Nephrologie – von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Forschung. Weitere Ziele bilden die Qualitätssicherung, die Fort- und Weiterbildung sowie die Öffentlichkeitsarbeit.   

Die DGfN repräsentiert gleichermaßen die theoretisch und die klinisch arbeitenden Wissenschaftler und Ärzte – sowohl im universitären, klinischen und niedergelassenen Bereich. Anerkannte Schwerpunkte der Gesellschaft bilden neben der Nephrologie auch die Transplantationsmedizin, die Hypertensiologie, die Diabetologie sowie auch die Kindernephrologie.

 

 

Ausbildung: Absolventen starten in die Berufswelt – Neue Azubis beginnen ab September ihre Ausbildung

Einer guten Tradition entsprechend werden am 29. August 2014 die diesjährigen Absolventen des Ausbildungszentrums für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums Halle (Saale) feierlich im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verabschiedet.

Nach erfolgreicher staatlicher Abschlussprüfung erhalten 98 Schülerinnen und Schüler der Fachbereiche Physiotherapie,  Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz, Medizinisch-technische Radiologieassistenz, Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Medizinisch-technische Assistenten ihre Abschlusszeugnisse und können zum großen Teil bereits einen Arbeitsvertrag nachweisen, sowohl am Universitätsklinikum Halle (Saale), als auch im gesamten Bundesgebiet. Die Feierstunde beginnt um 13:00 Uhr.

Am Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums werden ca. 400 junge Menschen in zehn Ausbildungsberufen auf das Arbeitsleben vorbereitet.

So beginnt für 193 neue Auszubildende am 01. September 2014 die Ausbildung neben den genannten auch in den Fachbereichen Geburtshilfe sowie  Operationstechnische  und Anästhesietechnische Assistenz.

 

Rückfälle bei Leukämie vermeiden und Resistenzen besser behandeln – Deutsche José-Carreras Leukämiestiftung fördert Forschungsprojekt am Universitätsklinikum Halle (Saale) mit 250.000 Euro

Akute Leukämien können heute bei vielen Patienten gut behandelt werden. Leider kommt es bei einem Teil der Patienten trotzdem zu einem Rückfall der Erkrankung. Diese Rückfälle sind schwierig zu behandeln und erfordern dann oft eine Stammzelltransplantation, weil die Leukämiezellen gegen normale Therapien resistent geworden sind. Die Erforschung, wie solche Rückfälle entstehen und welche Resistenzmechanismen eine Rolle spielen, sind von großer Bedeutung. Die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Carsten Müller-Tidow (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV) erhält von der Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. eine Forschungsförderung in Höhe von 250.000 Euro, um Resistenzmechanismen bei der Akuten Myeloischen Leukämie zu untersuchen. „Projekte wie dieses unter Leitung von Professor Müller-Tidow können  grundlegende neue Erkenntnisse  zum Verständnis der Mechanismen der Erkrankung liefern. Sie sind darum Schwerpunkt des Förderprogrammes der José Carreras Leukämie-Stiftung, um langfristig erfolgsversprechende und zuverlässige neue Therapieansätze zu entwickeln, um  die Überlebens- und Heilungschancen der betroffenen Patienten weiter erhöhen zu können“,  so Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung.

„Unser Ziel ist die Entwicklung neuer Therapiestrategien, damit Resistenzen überwunden werden können – oder gar nicht erst auftreten“, erklärt Prof. Müller-Tidow. Die Akute Myeloische Leukämie ist die häufigste Akute Leukämie bei Erwachsenen und kann in jedem Lebensalter auftreten. Die Forschergruppe um Prof. Carsten Müller-Tidow und Dr. Stefanie Göllner hat einen neuen Mechanismus identifiziert, der Leukämiezellen gegenüber Chemotherapie resistent werden lässt. Dieser Mechanismus beruht auf Anpassungsveränderungen der Tumorzellen durch die Therapie und wird ohne genetische Änderungen fixiert und an die Tochterzellen weitergegeben. Dieser epigenetische Mechanismus führt zu Resistenzen gegen eine Vielzahl von Therapien. Allerdings ist das auch ein geeigneter Ansatzpunkt, die Resistenz zu überwinden. Dr. Stefanie Göllner: „Wir haben bereits mehrere Substanzen gefunden, mit denen wir die Resistenz überwinden können. Dadurch wird die Therapie gegen die Leukämiezellen wieder wirksam.“

In dem geförderten Projekt geht es in den nächsten drei Jahren nun darum, den Mechanismus besser zu verstehen und geeignete Therapieansätze zu entwickeln, um die Resistenzen zu überwinden. Prof. Müller-Tidow: „Wir hoffen, dass wir mit dieser Forschung neue Ansätze entwickeln können, um Leukämietherapien noch wirksamer zu machen.“ Das nächste Ziel der Forscher ist es, eine klinische Studie durchzuführen, um die bessere Wirksamkeit der Leukämietherapie bei Patienten zu überprüfen und diese Erkenntnis dann für Patienten nutzbar zu machen.

Die Forschungsarbeiten finden im Landeszentrum für Zell- und Gentherapie am Universitätsklinikum Halle (Saale) statt. Hier sind Grundlagenforschung und Patientenbehandlung eng verzahnt, so dass für jeden Patienten die individuell beste Therapie ausgewählt werden kann.

Professor Müller-Tidow beschäftigt sich seit vielen Jahren in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit akuten Leukämien und anderen Krebserkrankungen. Er erforscht dabei unter anderem die epigenetische Genregulation. Er ist für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet worden. So entdeckte der Hämatologe und Onkologe bereits mehrere Leukämie-verursachende Gene und neue Therapieansätze.

Über die José Carreras Leukämie-Stiftung

 

1987 erkrankte José Carreras an Leukämie. Aus Dankbarkeit über die eigene Heilung gründete er 1995 den gemeinnützigen Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. und anschließend die zugehörige Stiftung. Seither wurden fast 1000 Projekte finanziert, die den Bau von Forschungs- und Behandlungseinrichtungen, die Erforschung von Leukämie und ihrer Heilung sowie die Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zum Ziel haben. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung finanziert sich aus Spenden und  ist Träger des DZI Spenden-Siegels, dem Gütesiegel im deutschen Spendenwesen. Die José Carreras Gala ist dank der Unterstützung vieler Prominenter mit über 100 Millionen Euro Spenden eine der langfristig erfolgreichsten Benefiz-Galas im deutschen Fernsehen.

 

 

Spendenkonto:

Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.

Commerzbank AG München

Konto: 319 96 66 01 | BLZ: 700 800 00

IBAN: DE96 7008 0000 0319 9666 01

BIC: DRESDEFF700

 

Auswirkung des Sauerstoffmangels auf Tumorzellen – Internationale Auszeichnung für hallesche Nachwuchswissenschaftlerin

 

Als erste Nachwuchswissenschaftlerin aus Deutschland hat Dr. Anne Riemann (Julius-Bernstein-Institut für Physiologie) den Britton Chance Award der International Society on Oxygen Transport to Tissue (ISOTT; www.isott.org) gewonnen. ISOTT ist eine internationale wissenschaftliche Gesellschaft, die sich mit allen Prozessen des Sauerstofftransports im menschlichen Körper beschäftigt: von der Atmung, mit der der Sauerstoff aus der Umgebung in die Lunge befördert wird, bis hin zur Zelle, wo Sauerstoff von den Mitochondrien (den Kraftwerken der Zelle) verbraucht wird. Die hallesche Physiologin wurde für ihre Erkenntnisse über die Bedeutung des Sauerstoffmangels für das Verhalten von bösartigen Tumoren geehrt. Die Preis-Verleihung fand auf der ISOTT-Jahrestagung in London statt.

 

Die Diplom-Biochemikerin konnte zeigen, dass die durch Sauerstoff-Mangel verursachte Ansäuerung eines Tumors die Beweglichkeit der einzelnen Tumorzellen steigert, was zu einer stärkeren Ausbildung von Lungenmetastasen führte. Die Daten der 31-Jährigen stellen einen interessanten Beitrag für die Wechselwirkung physiologischer Parameter des Tumorgewebes (Sauerstoff-Versorgung, pH-Wert) und dem biologischen Verhalten der Tumorzellen dar. Aus diesen Arbeiten können sich neue Behandlungstrategien ergeben, die auf eine gezielte Beeinflussung des metabolischen Tumormikromilieus abzielen.

 

Das wissenschaftliche Programm der ISOTT-Tagungen beschäftigt sich mit sehr unterschiedlichen Fragestellungen, die von grundlagen-wissenschaftlichen/zellbiologischen Projekten (z.B. der Tumorphysiologie oder der Sauerstoff-abhängigen Signaltransduktion) bis zu klinischen Anwendunggebieten (z.B. das nicht-invasive Sauerstoff-Monitoring von Frühgeborenen) reichen. Der Britton Chance Award für Nachwuchswissenschaftler ist nach dem bedeutenden Biochemiker Britton Chance benannt, der sich neben seinen bahnbrechenden Arbeiten zu biochemischen Enzymreaktionen in erster Linie mit den Sauerstoff-verbrauchenden Prozessen in der Atmungskette der Mitochondrien beschäftigte. Der Preis – dotiert mit 500 Euro – wird seit 2004 vergeben.

 

 

"Land der Ideen" - Bundesweite Auszeichnung für "Klasse Allgemeinmedizin" – Als einziges Projekt aus Sachsen-Anhalt dabei

 

Die "Klasse Allgemeinmedizin" der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhält von der bundesweiten Initiative „Deutschland – Land der Ideen“  eine Auszeichnung. Als einziges Projekt aus Sachsen-Anhalt darf sich die "Klasse Allgemeinmedizin" in diesem Jahr als "Ort im Land der Ideen" bezeichnen. Das Projekt der Medizinischen Fakultät gehört damit zu den 100 Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet, welche die Zukunftsperspektiven ländlicher Regionen stärken sollen. Ingesamt sind etwa 1000 Bewerbungen eingereicht worden. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Klasse Allgemeinmedizin bundesweit Anerkennung findet“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle. Die Auszeichnung unterstreiche, dass die Fakultät mit diesem Konzept auf dem richtigen Weg ist, um einen Beitrag zur künftigen hausärztlichen Versorgung in Sachsen-Anhalt zu leisten. Die Klasse Allgemeinmedizin könne Vorbildcharakter für andere Regionen in Deutschland haben, erklärt der Dekan. Erfahrungen aus den USA zeigten, dass langfristig ein Drittel aller Landärzte aus solchen Programmen hervorgehen könnten. „Die Klasse Allgemeinmedizin ist demografieorientierte Zukunftssicherung!“

 

Das Projekt existiert seit 2011 und startet im Herbst 2014 mit einer neuen Klasse in das vierte Jahr. Insgesamt nehmen derzeit 43 Studierende in drei Jahrgängen teil. 31 Allgemeinmediziner auf dem Land unterstützen die Klasse Allgemeinmedizin, im Herbst werden 19 weitere Mentoren hinzukommen. „Für uns alle, die Studierenden, Dozenten, Landärzte und Organisatoren, ist die Auszeichnung ein großes Lob und die Bestärkung, das Projekt mit aller Kraft fortzuführen“, findet Honorarprofessor Dr. Andreas Klement, der die Sektion Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät leitet. Mit viel Engagement sei die ursprüngliche Idee umgesetzt und seit dem mit Leben erfüllt worden. Die Klasse Allgemeinmedizin treffe das diesjährige Thema von „Land der Ideen“ wie den „Nagel auf den Kopf“. „Wo es keine Ärzte mehr gibt, wird künftig niemand leben wollen“, ist er überzeugt.

 

Die Ausbildung von Medizinstudenten im Fach Allgemeinmedizin steht vor zwei großen Herausforderungen: die Attraktivität des Faches zu erhöhen und den Nachwuchs für eine flächendeckende hausärztliche Versorgung in ländlichen Räumen zu gewinnen. Prof. Gekle: „Mit dem Lehrkonzept der „Klasse Allgemeinmedizin“ als Wahlpflichtfach während des Medizinstudiums stellen wir ein Konzept zur Stärkung des hausärztlichen Nachwuchses besonders in ländlichen Regionen und unter den Aspekten des demographischen Wandels vor: Wir wollen junge Ärzte für das Arbeiten auf dem Land begeistern.“ Die Fakultät könne die Klasse Allgemeinmedizin ohne Bedenken zur Nachahmung empfehlen. Der Dekan dankte in diesem Zusammenhang den vielen Unterstützern: Kassenärztliche Vereinigung, Hausärzteverband, Ärzte- und Apothekerverband und die Deutsche Ärztefinanz AG. Er nannte besonders die Stipendienprogramme der Kassenärztlichen Vereinigung.

 

Die „Klasse Allgemeinmedizin“ bietet seit Oktober 2011 für etwa 10 Prozent der Humanmedizin studierenden Erstsemester an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Erfahrungsraum, um Eindrücke in der hausärztlichen Tätigkeit zu sammeln. Das Besondere daran: Die Studierenden in der „Klasse Allgemeinmedizin“ bekommen schon zu Beginn einen hausärztlichen Mentor (Landarzt aus Sachsen-Anhalt) an ihre Seite gestellt. Eine feste Gruppe – ähnlich einer Schulklasse -  bleibt über das gesamte Studium hinweg bestehen. Die „Klasse Allgemeinmedizin“ wird durch erfahrene Hausärzte und Sozialwissenschaftler betreut. Jeder Studierende verbringt zwei Tage pro Semester in seiner „persönlichen“ Landarztpraxis. Auf den Umgang mit „echten Patienten“ werden die Studenten Schritt für Schritt mit Seminaren für hausärztliche Fertigkeiten und Gesprächstechniken vorbereitet. Regelmäßige Kontakte (über Seminare und das Internet) zu den „Klassenlehrern“ stellen die inhaltliche Qualität und Prägekraft des Programms sicher. Prof. Klement, selbst niedergelassener Allgemeinmediziner, sagt: „Durch gut vorbereiteten frühen Patientenkontakt und Landärzte als überzeugende ärztliche Vorbilder wird ein besonderer Lernanreiz und Erfahrungsschatz erzeugt. Zusammen mit dem Gruppenzusammenhalt innerhalb der Klasse wird so nachhaltig die Entwicklung einer professionellen Identität mit regionaler Bindung gefördert.“

 

Im Rahmen der Einführungsveranstaltung der „Klasse Allgemeinmedizin 2014“ findet am 26. November 2014 die offizielle Preisverleihung für das Projekt „Klasse Allgemeinmedizin-Mentoren für angehende Landärzte“ in den Räumen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt.

 

Hintergrund: Seit 2006 prämieren „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank jährlich innovative Projekte in Deutschland. Dieses Jahr wurden Ideen zur Stärkung ländlicher Regionen ausgezeichnet – „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht. Die ausgezeichneten Ideen sollen nationalen und internationalen Vorbildcharakter haben und als Inspiration für andere dienen. Weitere Information über „Land der Ideen“: http://www.land-der-ideen.de/

 

Genetische Ursachen der Schizophrenie

Internationales Forscherteam entdeckt in der bislang größten Untersuchung 83 neue Verdachtsregionen

 

Die Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die mit Halluzinationen und Wahnvorstellungen einhergeht. Ein internationales Forscherkonsortium hat in einer groß angelegten Studie insgesamt 83 bislang unbekannte Verdachtsregionen entdeckt, die mit der Schizophrenie in Zusammenhang stehen. Die Wissenschaftler untersuchten die Gene von 36.989 Patienten und zum Vergleich von 113.075 Kontrollpersonen. Die Studie liefert wichtige Hinweise auf die Entstehung der Erkrankung und legt einen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und dem Immunsystem nahe. Die Ergebnisse sind nun im renommierten Fachjournal „Nature“ erschienen.

 

Rund ein Prozent der Menschen erkrankt im Lauf des Lebens an einer Schizophrenie. Zu den Symptomen zählen unter anderem Denkstörungen und Sinnestäuschungen – so bilden sich manche Betroffene ein, Stimmen zu hören. Studien belegen, dass die Erkrankung in hohem Maß auch von genetischen Faktoren bestimmt wird. „Wir gehen davon aus, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Genen zusammen mit Umwelteinflüssen zum Erkrankungsrisiko beitragen“, sagt Prof. Dr. Markus Nöthen, Direktor des Instituts für Humangenetik des Universitätsklinikums Bonn.

 

Ein internationales Forscherteam aus mehr als 300 Autoren hat nun in der bislang größten Studie die Aufklärung der biologischen Ursachen der Schizophrenie einen großen Schritt vorangebracht. „Bei den Ergebnissen des Forscherkonsortiums handelt es sich um einen Meilenstein“, sagt Prof. Nöthen. An der Publikation waren auch sieben Wissenschaftler der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn beteiligt: Vom Institut für Humangenetik, von der Abteilung Genomics des Life & Brain Zentrums, von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und von der Genomischen Mathematik und Bioinformatik.

 

Forscher entdecken insgesamt 83 neue Verdachtsregionen

 

Die Schizophrenie-Arbeitsgruppe des Psychiatric Genomics Consortium (PGC) fügte alle verfügbaren Gen-Daten sowohl aus bislang unveröffentlichten als auch bereits publizierten Studien zusammen und wertete sie in einer einzigen Datenbank mit 36.989 Patienten aus. Beim Abgleich der Erbinformationen mit einer Kontrollgruppe von 113.075 Personen, entdeckten die Wissenschaftler insgesamt 108 Verdachtsregionen, die mit der Entstehung der Schizophrenie in Zusammenhang stehen. 83 dieser Genregionen waren bislang unbekannt.

 

Das Immunsystem spielt bei Schizophrenien eine Rolle

 

„Mit den nun identifizierten Genregionen wird erstmals eine systematische Kartierung der biologischen Stoffwechselwege möglich, die zur Entstehung der Schizophrenie beitragen“, sagt Prof. Dr. Marcella Rietschel vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, die mit ihrer Arbeitsgruppe ebenfalls einen größeren Beitrag zur Studie geleistet hat. Die Resultate weisen darauf hin, dass zu den Hauptbeteiligten Signalübertragungswege zählen, die die Informationsübermittlung zwischen Gehirnzellen über die Botenstoffe Glutamat und Dopamin gewährleisten. Darüber hinaus haben bei den Schizophrenie-Patienten die genetischen Faktoren Einfluss auf Kalziumkanäle in den Nervenzellen und Proteine, die je nach Aufgabe die Funktion der Synapsen verändern. Die Wissenschaftler fanden zudem deutliche Hinweise, dass das Immunsystem – insbesondere die über B-Lymphozyten vermittelten Mechanismen erworbener Immunität – tatsächlich eine Rolle bei der Entstehung von Schizophrenien spielt.

 

Grundlagenforschung ist Voraussetzung für bessere Therapien

 

„Die wenigsten der identifizierten genetischen Varianten greifen in den Bauplan für wichtige Proteine ein, die den Stoffwechsel regulieren“, sagt Prof. Nöthen. „Meistens erfolgen die Effekte über Veränderungen der Genregulation.“ Dabei bleibt die „Blaupause“ in der Erbinformation unangetastet. Es wird vielmehr die Produktionsmenge des Proteins beeinflusst, für das das Gen den Bauplan liefert. „Die Identifizierung der Ursachen der Schizophrenie ist eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung von Therapien. Veränderungen der Genregulation erscheinen dabei als ein erfolgversprechender Ansatz“, sagt Prof. Dr. Dan Rujescu vom Universitätsklinikum Halle, dessen Arbeitsgruppe ebenfalls an der Studie beteiligt war.

 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den deutschen PGC-Beitrag im Rahmen des e:Med Programms zur  Systemmedizin (IntegraMent Verbund). Ziel des Vorhabens ist es, ausgehend von genetischen Befunden die Rolle der beteiligten Stoffwechselwege bei der Entwicklung psychiatrischer Krankheiten genauer aufzuklären. Dabei sollen unter anderem bioinformatische Methoden, Bildgebungsverfahren zur Sichtbarmachung spezifischer Gehirnfunktionen sowie stammzellbasierte molekularbiologische Untersuchungen zur Anwendung kommen. Koordiniert wird der IntegraMent Verbund, an dem zehn Forschungseinrichtungen in Deutschland beteiligt sind, am Bonner Universitätsklinikum.

 

Publikation: Biological insights from 108 schizophrenia-associated genetic loci, Fachjournal „Nature“, DOI: 10.1038/nature13595

 

 

Wenn das Kreuzband reißt - häufige Sportverletzungen und ihre Therapien – Vorlesung für Betroffene und Interessierte

 

Das Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Halle (Saale) setzt am Donnerstag, 17. Juli 2014, die Vorlesungsreihe für Patienten und Interessierte über Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates sowie deren Diagnostik und Therapie fort. Im Mittelpunkt steht diesmal das Thema „Wenn das Kreuzband reißt - häufige Sportverletzungen und ihre Therapien“. Referent ist OA Dr. Lars Irlenbusch. Die kostenlose Vorlesungsreihe startet um 17 Uhr im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude/Hörsaal 1.

 

Schmerzen bei Bewegung können den Alltag oder auch Freizeitaktivitäten erheblich einschränken, oder sogar unmöglich machen. Hüfte, Knie, Fuß, Schulter und die Wirbelsäule sind die zentralen Elemente des Bewegungsapparates, die häufig dafür verantwortlich sind. Im Rahmen einer Reihe von Patientenveranstaltungen möchten die Ärztinnen und Ärzte die verschiedenen Körperregionen vorstellen und ausführlich über die Behandlungsmöglichkeiten bei Problemen und Beschwerden informieren.

 

 

Vorlesung im Rahmen der Reihe Altersgesellschaft – „Mythen und Fakten zum Altern: Die Menschen in der Frühen Neuzeit sind nicht alt geworden“

 

Mit einem Vortrag über das Thema „Mythen und Fakten zum Altern: Die Menschen in der Frühen Neuzeit sind nicht alt geworden“ geht die Ringvorlesung "Die humane Altersgesellschaft: medizinische und soziale Herausforderung" weiter. Die Reihe veranstalten die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie und das Interdisziplinäre Zentrum für Altern in Halle. Der öffentliche Vortrag findet am Donnerstag, 17. Juli 2014, im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude, Hörsaal 1, statt und startet um 18 Uhr. Referent ist Dr. Maximilian Schochow (Institut für Geschichte und Ethik der Medzin).

 

Hintergrund: Entgegen einer weit verbreiteten Meinung konnten Menschen in der Frühen Neuzeit ein hohes Alter erreichen, wenn sie das Säuglings- und Kleinkindalter überlebten. Entsprechend belegen die ersten Volkszählungen mit Altersangaben aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, dass sieben Prozent der Einwohner älter als 60 Jahre und 0,4 Prozent älter als 90 Jahre waren. Ältere Menschen über 60 Jahre waren also keine Ausnahme. Folglich waren Ärzte häufig mit den Leiden älterer Patienten konfrontiert. Anhand von Friedrich Hoffmanns (1660–1742) gedruckter Fallsammlung „Medicina consultatoria“, welche der hallische Professor der Medizin zwischen 1721 und 1739 in 12 Bänden veröffentlichte, sollen folgende Fragen untersucht werden:

1. Ab welchem Lebensalter wurden Patienten von Ärzten als ‚alt‘ bezeichnet?

2. Gab es Therapien, die speziell für alte Patienten entwickelt wurden?

3. Wurden verschiedene Patienten gleichen Lebensalters auch als gleich alt wahrgenommen?

  

Sommersymposium: Personalisierte Medizin – bessere Chancen für Krebspatienten

 

Die personalisierte Medizin, die zielgenauere und schonendere Therapien ermöglicht, ist ein wichtiger Trend in der Behandlung von Krebserkrankungen. Prof. Müller-Tidow (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV: Onkologie/Hämatologie) und sein Team stellen im Rahmen des Sommersymposiums seiner Klinik am Mittwoch, 16. Juli 2014, aktuelle und anlaufende Studien vor, an denen sich seine Klinik maßgeblich beteiligt. Diese Studien – sowohl in der konkreten klinischen Anwendung als auch in der Grundlagenforschung – sollen in den kommenden Jahren einen weiteren Fortschritt in der Behandlung verschiedener Krebserkrankungen bringen. „Wir wollen im Rahmen des Sommersymposiums aber auch darauf hinweisen, welche aktuellen Entwicklungen es gibt, von denen bereits jetzt die Patientinnen und Patienten profitieren können“, sagt Professor Müller-Tidow. Der bundesweit renommierte Hämatologe und Onkologe  leitet seit einem halben Jahr die Klinik für Innere Medizin IV des Universitätsklinikums in Halle.

 

Im Rahmen des Symposiums steht die Behandlung von Blutkrebserkrankungen sowie von gastrointestinalen Tumoren im Mittelpunkt. „Besonders wichtig ist uns darüber hinaus die Supportivtherapie.“ Mit solchen Maßnahmen sollen Patientinnen und Patienten während einer Krebsbehandlung unterstützt werden, damit die oftmals belastenden Nebenwirkungen der  Tumortherapie  besser vertragen werden bzw. erst gar nicht auftreten. Unter die Supportivtherapie fallen unter anderem auch die Bekämpfung der Übelkeit oder Schmerzen.

 

Zum Sommersymposium werden etwa 80 Experten aus dem gesamten Bundesgebiet in Halle erwartet. Es berichten zudem kooperierende niedergelassene Ärzte und Experten anderer Krankenhäuser und Universitätskliniken. Prof. Müller-Tidow: „Wir streben eine enge Kooperation in der Region an.“ Die Veranstaltung findet im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude, Hörsaal, statt und dauert von 15.30 bis ca. 20 Uhr.

 

Eingerichtet: Palliativmedizinische Versorgung durch einen Konsilliardienst im Universitätsklinikum Halle (Saale)

 

Trotz zahlreicher Fortschritte in der Tumortherapie sind nicht alle Krebserkrankungen heilbar. Um die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung zu verbessern, startete das Universitätsklinikum Halle (Saale) einen Palliativmedizinischen Konsilliardienst für stationär im UKH behandelte Patienten: „Wir schließen damit eine Versorgungslücke und verstärken unsere Bemühungen um eine ganzheitliche Betreuung der Patientinnen und Patienten“, sagt PD Dr. Thomas Klöss, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Geleitet wird das multiprofessionelle „Palliativmedizinische Team“ von der Schmerz- und Palliativmedizinerin Dr. Lilit Flöther, Oberärztin der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin. Sie und ihre Mitarbeiter/innen zielen darauf ab, schwer kranken Patienten körperliche und psychische Linderung zu verschaffen. Die Patienten seien für das neue Angebot sehr dankbar: „Die Arbeit unseres Teams wird sehr gut angenommen“, weiß Prof. Dr. Michael Bucher, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, der ebenfalls ausgebildeter Palliativmediziner ist.

 

Der palliativmedizinische Konsilliardienst stellt sicher, dass die betroffenen Patienten weiterhin in den einzelnen Kliniken des Universitätsklinikums behandelt werden können und nicht gemeinsam auf einer gesonderten Station untergebracht werden müssen. Dies habe den Vorteil, dass die unterschiedlichen Grunderkrankungen von den zuständigen Fachärzten weiter betreut werden sowie die Patienten auf den vertrauten Stationen verbleiben können. Gleichzeitig ist die palliativmedizinische Versorgung vor Ort möglich. Im Mittelpunkt stehe die Linderung von Symptomen aber auch die seelische und soziale Unterstützung.

 

Die ganzheitliche Betreuung wird durch ein multiprofessionelles Team ermöglicht. Im UKH-Palliativteam arbeiten drei Palliativmediziner, eine speziell ausgebildete Pflegefachkraft, eine Psychoonkologin, eine Maltherapeutin sowie Mitarbeiter/innen aus dem Sozialmedizinischen Dienst, die Seelsorge, Physiotherapie und Pflegeüberleitung. Außerdem unterstützt ein Medizinethiker das Team. Die Palliativmediziner stehen 24 Stunden/ 7 Tage die Woche zur Verfügung.

 

Durch den Palliativmedizinischen Konsilliardienst werden zum größten Teil Tumorpatienten behandelt, aber auch Patienten mit schwersten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologischen und Lungen-Erkrankungen, bei denen keine Heilung mehr möglich ist. „Wir nehmen uns allen Patienten an, deren Erkrankungen weit fortgeschritten sind und deren Lebenserwartung zumeist stark begrenzt ist“, sagt Dr. Lilit Flöther. Die bestmögliche Lebensqualität, trotz der stark eingeschränkten Gesundheit, sei das Ziel des Teams. Die Schmerztherapie sei dabei besonders wichtig, allerdings oftmals auch ein offenes Ohr und ein tröstendes Wort. Außerdem werden die Patienten auf die ambulante Versorgung im häuslichen Umfeld vorbereitet. Die palliativmedizinische Betreuung kann wenige Tage aber auch über mehrere Jahre verteilt stattfinden.

 

Für jeden Patienten werden individuelle Behandlungspläne erstellt. In regelmäßigen Sitzungen tauscht sich das Team  die aktuelle Situation eines jeden einzelnen Patienten aus. Neben den Betroffenen können auch Angehörige durch Gespräche sowie seelsorgerische und psychosoziale Begleitung unterstützt werden.

 

 

Lehrpreis der Medizinischen Fakultät geht an den Leiter des Simulationszentrums und Organisator des Notfallpraktikums – Ehrenmedaille an Prof. Frank Christ

Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität vergibt am Freitag, 4. Juli 2014, zum vierten Mal einen Lehrpreis. Dieser ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zum Auftakt der Langen Nacht der Wissenschaften um 18.00 Uhr am Standort Ernst-Grube-Straße der halleschen Universitätsmedizin verliehen (Foyer Lehrgebäude) vergeben. Geehrt wird in diesem Jahr der Anästhesist und Notfallmediziner Matthias Rudzki. „Er engagiert sich vorbildlich für die Lehre in seinen Fachgebieten und garantiert mit einer ausgefeilten Organisation des Notfallpraktikums seit Jahren eine sehr gute Ausbildung, die unsere Studierende auf spätere Notfälle bestmöglich vorbereitet und sich durch einen hohen Praxisanteil auszeichnet“, begründet der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Michael Gekle, die Auswahl. Diese wurde direkt von den Studierenden vorgenommen. Bei einer Abstimmung erhielt der Leiter des Simulationszentrums des Dorothea Erxleben Lernzentrums bei sechs Kandidaten 41 Prozent der abgegebenen Stimmen der Studierenden. Im Rahmen der Langen Nacht verleiht die Medizinische Fakultät zudem die Ehrenmedaille an Prof. Frank Christ (München). Er hat die hallesche Fakultät in den vergangenen Jahren intensiv bei der Modernisierung der Lehre unterstützt.

Das Lehr-Engagement von Matthias Rudzki wird regelmäßig mit Bestnoten in den Evaluationen durch die Studierenden gewürdigt. Prof. Gekle: „Als Lehrverantwortlicher der Klinik für Anästhesiologie hat er mit seiner Art, auch komplexe Dinge einfach zu erklären, Auskultationsbefunde („Abhorchen“) eindrücklich zu illustrieren und dabei immer freundschaftlich-kollegial mit Studentinnen und Studenten und Patienten “auf Augenhöhe“ umzugehen, die richtige Position inne, um auch in zukünftigen Jahren die Lehre tatkräftig zu unterstützen und die wichtige Notfallausbildung in unserem Studium zu verbessern.“ Der Notfallmediziner Matthias Rudzki nutzt auch zur Prüfung moderne Methoden. So durchläuft jeder Studierende am Ende des 10. Semesters OSCE-Stationen (mündlich-praktisches Prüfungsverfahren), um sein erworbenes Wissen der Notfallmedizin an Beispielfällen zeigen zu können. Zudem hat er im Frühjahr eine große Notfall-Übung mit etwa 500 Teilnehmern mitorganisiert.

Ehrenmedaille: Prof. Dr. Frank Christ leitet die Geschäfte der „Munich Medical International GmbH“. Dieses Unternehmen führt qualifizierte Beratungs- und Fortbildungsprogramme durch, in deren Mittelpunkt die Vermittlung von Management-Kompetenzen für Krankenhäuser und Medizinische Fakultäten, die Fortbildung von Führungskräften im Gesundheitswesen und hoch spezialisierte klinische Dienstleistungen stehen. Auf Initiative des halleschen Studiendekans, Prof. Dr. Dieter Körholz, konnte Prof. Christ gewonnen werden, für die Hallenser das 1. Hochschullehrertraining im November 2011 durchzuführen. Die zu Beginn sehr kritische Einstellung zu einer Modernisierung des Medizinstudiums konnten von Prof. Christ und seinen Kursleitern recht schnell zerstreut werden. Die Grundlage dafür – die intensiven Gespräche miteinander und die Kenntnisse neuer, moderner Lehrmethoden – wurden damals geschaffen.

Die Medizinische Fakultät Halle führte im Wintersemester 2012/13 erfolgreich ein neues klinisches Curriculum ein. Der Studienplan wurde zu Gunsten einer Ausbildung in Kleingruppen umgestellt, in deren Mittelpunkt der problemorientierte, fallbasierte Unterricht steht. Mit der Einführung moderner Prüfungsformate wurde mit dem neuen Curriculum sofort begonnen und stetig erweitert. Prof. Gekle: „Die Medizinische Fakultät dankt Prof. Christ für sein Engagement bei der Vermittlung von didaktischen und methodischen Erkenntnissen und seine Beratung und Unterstützung bei der Konzeption der Curriculumsreform in Halle.“ 

 

Professor Michael Gekle erneut zum neuen Dekan der halleschen Universitätsmediziner gewählt

Professor Dr. Michael Gekle bleibt Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Direktor des Julius-Bernstein-Instituts für Physiologie wurde einstimmig von den Mitgliedern des Fakultätsrates der Medizinischen Fakultät in seiner konstituierenden Sitzung gewählt. Seine zweite Amtszeit beginnt am 01. September 2014 und endet am 31. August 2018. Professor Gekle ist bereits seit 2010 Dekan und führte die Fakultät in den vergangenen vier Jahren durch eine schwierige Zeit, in der zahlreiche Veränderungen in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung angestoßen worden sind. So entstand das Entwicklungskonzept 2025, welches dazu beitragen soll, die Profilbildung der halleschen Universitätsmedizin voranzutreiben.

Interview mit Prof. Dr. Michael Gekle nach seiner Wahl:

Wie bilanzieren Sie die Arbeit des bisherigen Fakultätsvorstandes in den vergangenen vier Jahren?
Es war eine spannende und lehrreiche Zeit, in der wir manchmal am Abgrund standen, es die Universitätsmedizin jedoch geschafft hat, Gefahren von Außen abzuwehren und gleichzeitig im Inneren ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten und teilweise umzusetzen, so dass der Standort mit mehr Respekt aus diesen Turbulenzen hervorging. 

Welche Fortschritte gab es im Bereich Forschung?
Wir haben uns auf zwei belastbare Forschungsprofilbereiche festgelegt, die wir konsequent weiterentwickeln. Wir können auf einige Erfolge im Bereich der Forschung verweisen: die positive Evaluierung des DFG-Graduiertenkollegs 1591, der Beginn der Nationalen Kohorte mit Halle als ein Studienzentrum, der Start des Regionalen Herzinfarktregisters RHESA, die Einrichtung des Profilzentrums Gesundheitswissenschaften. Gemeinsam mit den Kollegen aus den Naturwissenschaften haben wir das Proteinforschungszentrum auf den Weg gebracht.

Welche Entwicklungen sind  in den Bereichen Lehre und Nachwuchsförderung festzustellen?
Auch im Bereich der Lehre haben wir Erfolge verbuchen können. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass sich die Ergebnisse unserer Studierenden im Staatsexamen stark verbessert haben. Die Basis dafür sind durch die Curriculumsreform und die Einrichtung des Dorothea Erxleben Lernzentrums Halle gelegt worden. Derzeit entwickeln wir den primärqualifizierenden Studiengang Pflege, der nun in die Umsetzungsphase geht und viele Vorarbeiten bedurfte. Mit einem Promotionskolleg, Doktorandenkongressen und internen Förderstrukturen im Rahmen des Roux-Programms stärken wir unseren wissenschaftlichen Nachwuchs.

Welche Schwerpunkte/Aufgaben sehen Sie für die nächsten vier Jahre als vordringlich an?
Die Profilbildung durch sichtbare Erfolge in Forschung und Lehre, die dafür sorgt, dass der Standort die Anerkennung und den Respekt bekommt, um zukünftige Fragen zu seiner Existenz erst gar nicht mehr aufkommen zu lassen. Dabei spielt die konsequente und adäquate Umsetzung des Entwicklungskonzeptes 2025 in Forschung, Lehre und Krankenversorgung die entscheidende Rolle. Dies bedeutet u. a. Stärkung und Ausbau der beiden Schwerpunktbereiche durch Forschungsverbünde und Strukturanpassungen, Weiterführung der Curriculumsreformen im Medizinstudium, Weiterentwicklung der Akademisierung im Pflegebereich, Absicherung des Zahnmedizinstudiums durch Verlagerung der Zahnklinik an den Campus Magdeburger Straße, die Anpassung der zentralen Lehr- und Forschungsplattformen an sich wandelnde Anforderungen und Verbesserung der wirtschaftliche Situation des Klinikums, auch durch lokale Kooperationen. All dies muss flankiert werden durch entsprechende Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit.

Gibt es am Ende dieser Wahlperiode einen Sonderforschungsbereich?
Durch die Verlängerung des DFG-Graduiertenkollegs ist eine gute Grundlage vorhanden, die von einer „Task Force“ als Ausgangspunkt für die konsequente Vorbereitung eines SFB-Antrages in den nächste drei bis vier Jahren genutzt wird, so dass meine Antwort als Nicht-Prophet lautet: Mit großer Wahrscheinlichkeit. Ja.

Welche weiteren Meilensteine stehen in den kommenden Jahren auf dem Programm?
Der Bau der Zahnklinik und des Proteinforschungszentrums sind zwei infrastrukturelle Meilensteine, die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit der Unimedizin Halle unterstreichen.

Das Universitätsklinikum steht durch finanzielle Defizite im öffentlichen Fokus. Welche Aufgaben sehen Sie für sich als Dekan?
Der Dekan hat als stimmberechtigtes Mitglied im Klinikumsvorstand und Vertreter des Ärztlichen Direktors die Aufgabe, an der wirtschaftlichen Absicherung gemeinsam mit den Kollegen/Innen konsequent zu arbeiten, so dass das Klinikum auch weiterhin der Fakultät in Forschung und Lehre dienen kann.

Wie soll die Öffentlichkeit die hallesche Universitätsmedizin 2018 wahrnehmen?
Als Standort, der es Wert ist, weil er Qualität hat und Neues wagt.

 

 

Öffentlicher Vortrag: Herzchirurgie im Alter – Herausforderungen und Chancen

 

Was die moderne Herzchirurgie heutzutage bei steigendem Lebensalter des Patienten leistet, erfahren Besucher im Rahmen der UKH-Vorlesungsreihe für Patienten und Interessierte am Donnerstag, 26. Juni 2014. Dr. Hasan Bushnaq, Oberarzt der Universitäts- und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Halle (Saale), informiert über die verschiedenen Formen der Herzchirurgie und die besonderen Voraussetzungen und Bedürfnisse für den älteren Herzpatienten. Im Anschluss an den Kurzvortrag beantwortet Dr. Bushnaq gern Fragen der Besucher. Die Vorlesung startet um 17 Uhr im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Str. 40, Lehrgebäude, Hörsaal. Sie wird durch das Universitätsklinikum Halle (Saale) und die Novitas BKK gemeinsam durchgeführt.

 

Der demografische Wandel stellt die Medizin vor große Herausforderungen. Insbesondere Herzerkrankungen sind in einem hohen Maße mit dem Lebensalter vergesellschaftet. Die Häufigkeit der symptomatischen koronaren Herzerkrankung, von Myokardinfarkten und des plötzlichen Herztodes steigt. Mit dem Anstieg der Lebenserwartung und der zunehmenden Zahl von über 75-Jährigen in der Gesamtbevölkerung stellt die adäquate Behandlung Herzkranker im höheren Lebensalter nicht nur eine medizinische Herausforderung dar, sondern ist auch von erheblicher gesellschaftspolitischer Bedeutung.

 

Bei Operationen am Herzen ("Herz-OP") oder an großen herznahen Gefäßen unterscheidet man im Wesentlichen zwei Eingriffsformen: Unter einer geschlossenen Herz-OP versteht man einen Eingriff außerhalb des Herzens bzw. einen digital oder instrumentell ausgeführten intrakardialen Eingriff. Offene Herzoperationen sind meist kompliziertere Operationen am eröffneten, blutentleerten Herzen.

 

Hinweis: Aus organisatorischen Gründen (Kapazität des Hörsaals) bitten wir die Besucher, sich bei Interesse an dieser Veranstaltung unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 65 66 900 bei der Novitas BKK oder unter www.kassentreffen.de anzumelden.

 

 

Öffentliche Podiumsdiskussion: „weiblich, „männlich“, „anders“? – Klausurwoche über sexuelle Identität

 

Ist das binäre Geschlechtermodell – Mann/Frau – überholt? In Australien kann man sich behördlich als Neutrum registrieren lassen. Bei Facebook haben die amerikanischen User künftig zwischen 50 Angaben zur sexuellen Identität die Wahl. Und in Deutschland empfiehlt der Deutsche Ethikrat die Einführung eines dritten Geschlechts. Während einige für die Einführung eines dritten Geschlechts auch im deutschen Recht plädieren, stellen andere die Kategorie Geschlecht prinzipiell infrage und setzen sich für einen generellen Verzicht geschlechtlicher Zuweisungen ein. Stellt die rechtliche Anerkennung eines dritten Geschlechts eine umfassende Lösung dar? Weitgehende Einigkeit in den Kommentaren herrscht hinsichtlich der Diagnose, dass das bipolare Geschlechtsmodell – Mann/Frau – ausgedient habe.

 

Im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion am Dienstag, 24. Juni 2014, zwischen 17 und 18.30 Uhr sollen diese und weitere Fragen aufgegriffen und gemeinsam mit verschieden Experten/innen in einer interdisziplinären Perspektive diskutiert werden. Es diskutieren:Dr. Timo O. Nieder (Hamburg), Prof. Dr. Konstanze Plett (Bremen), Prof. Dr. Livia Prüll (Mainz) und Simon Zobel (Berlin), Moderation: Prof. Dr. Florian Steger (Halle/Saale). Veranstaltungssort ist die Mensa Burse zur Tulpe, Hallischer Saal, Universitätsring 5.

 

Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen der Klausurwoche „Ethische, juristische und soziale Aspekte der sexuellen Identität am Beispiel von Intersexualität und Transsexualität“ statt. Diese wird organisiert durch das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin (Prof. Dr. Florian Steger) und dauert vom 23. bis 28. Juni 2014. Die Klausurwoche wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Im Rahmen der Veranstaltung soll eine Auseinandersetzung über Fragen zum ethischen, rechtlichen und sozialen Umgang mit transsexuellen Menschen in Deutschland stattfinden. Am Beispiel von Inter- und Transsexualität diskutieren verschiedene Experten/innen in einem interdisziplinären Arbeitszusammenhang Fragestellungen zur sexuellen Identität.

 

Im Rahmen der Klausurwoche finden öffentliche Vorlesungen und Filmabende statt.

 

Vorlesungen:

 

23.6.2014, 16:30–18:00 Uhr

Prof. Dr. Bernhard Strauß (Jena): Von der Transsexualität zur Geschlechts-dysphorie – Konzeptionen von Geschlechtsidentitätsstörungen

 

24.6.2014, 8:00–9:30 Uhr

Prof. Dr. Paolo Fornara (Halle/Saale): Operative Behandlung der sexuellen Identität: Geschlechtsangleichende Operationstechniken

 

25.6.2014, 9:30–11:00 Uhr

Prof. Dr. Konstanze Plett (Bremen): Trans* und Inter* im Recht: alte und neue Widersprüche

 

25.6.2014, 17:00–18:30 Uhr

Prof. Dr. Claudia Wiesemann (Göttingen): Medizinethische Fragen im Umgang mit Intersex bei Kindern und Jugendlichen

 

26.6.2014, 10:00–11:30 Uhr

Prof. Dr. Ursula Kuhnle-Krahl (Gauting/München): Der Einfluss der Gene und Hormone auf die Geschlechtsentwicklung und das Verhalten

 

Veranstaltungsorte:

 

Magdeburger Straße 12, ehemalige HNO Klinik (heute Dorothea Erxleben Lernzentrum), Hörsaal

 

Der Vortrag von Prof. Dr. Plett findet statt im Institut für Humangenetik, Magdeburger Straße 2, Hörsaal

 

 

Öffentliche Filmabende:

 

26.6.2014, 19 Uhr: Filmabend zum Thema Intersexualität, gezeigt wird „XXY“

27.6.2014, 19 Uhr: Filmabend zum Thema Transsexualität, gezeigt wird „Romeos“

 

 

 

„Globalisierte Medizin“ – Absolventen der berühmten Mayo Clinic treffen sich in Halle

Deutschsprachige Absolventen der berühmten Mayo Clinic treffen sich am kommenden Samstag, 21. Juni 2014, in Halle. Die Mayo Clinic gilt als eine der größten privatmedizinischen Einrichtung der Welt mit Hauptsitz in Rochester, Minnesota. Das weltweit bekannte und renommierte Großkrankenhaus wurde 1889 gegründet und gelangte unter William und Charles Mayo bald zu Ruhm. Es wird als Non-Profit Organisation geführt. Die erzielten Gewinne müssen in Bildung und Forschung investiert werden.

Die 40 bis 50 Teilnehmer des Jahrestreffens der deutschsprachigen Mayo Clinic-Absolventen werden sich unter dem Motto „Globalisierte Medizin“ mit aktuellen Trends in Forschung und Krankenhausorganisation auseinandersetzen. Die öffentliche Veranstaltung findet zwischen 10 und 15 Uhr im Hallischen Saal der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsring 5, statt. Studenten und Kollegen sind herzlich willkommen.

Organisiert wird  das Jahrestreffen von Prof. Dr. Stephan Zierz, Direktor der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie. Professor Zierz hat bei einem der Nestoren der Myologie (Muskelheilkunde), Professor Andrew G. Engel, zwei Jahre an der Mayo Clinic seine myologische Ausbildung erhalten (1984/85). Dies ist einer der Gründe für die bundesweite Bedeutung des Muskelzentrums Halle.

 

Nationale Kohorte - Deutschlands größte Gesundheitsstudie ist in Halle aktiv - Studienzentrum lädt zum Tag der offenen Tür am 28. Juni 2014

„Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft“ – das ist das Motto der Nationalen Kohorte (NaKo). Über einen Zeitraum von 20 Jahren werden bundesweit 200.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 20 und 69 Jahren in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und zu ihren Lebensgewohnheiten und ihrem sozialen Umfeld befragt. Ziel ist es, Ursachen und Risikofaktoren für die wichtigsten Volkskrankheiten genauer zu erforschen. Das sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Demenz und Depressionen. Ab sofort erhalten die ersten Bürgerinnen und Bürger aus Halle ihre Einladung zur Teilnahme.  Am Samstag, 28. Juni 2014, öffnet das Studienzentrum in Halle, Magdeburger Str. 16 (ehemalige Chirurgie) seine Türen für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Zwischen 11 und 16 Uhr können sich die Besucher über die Untersuchungen der Nationalen Kohorte informieren, aber auch selbst den einen oder anderen Test machen. Handkraftmessung, Balancetest, 3D-Bodyscanner, Messung der Körperzusammensetzung stehen beispielsweise auf dem Programm. Außerdem können die Besucher einen Informationsfilm sehen, in dem der hallesche Zehnkampfstar Rico Freimuth für die Teilnahme an der Studie wirbt.

Die Nationale Kohorte befasst sich intensiv mit der Frage: Wie bleiben wir gesund und was macht uns krank. Die Wissenschaftler der NaKo wollen ermitteln, wie man die Krankheiten früher erkennen und sich besser schützen kann. Auch im Studienzentrum in Halle nimmt die Studie Fahrt auf. Seit Mitte Mai erhalten die ersten, mit Hilfe des Einwohnermeldeamtes zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger aus Halle ihre Einladungen zur Teilnahme an der Studie. Im Verlauf der nächsten vier Jahre werden insgesamt10.000 Bürgerinnen und Bürger aus Halle und dem Saalekreis untersucht.


Das Untersuchungsprogramm dauert zwischen 2,5  und 4 Stunden und beinhaltet neben den Befragungen zur Lebensweise und zu Vorerkrankungen auch medizinische Untersuchungen. So werden zum Beispiel Größe, Gewicht, Körperzusammensetzung, Handgreifkraft, körperliche Aktivität, Zuckerstoffwechsel, Blutdruck und die Lungenfunktion gemessen. Im Labor werden Blut- und Cholesterinwerte ermittelt. Über die Untersuchungsergebnisse werden die Teilnehmer, wenn gewünscht, informiert. Nach vier Jahren erfolgt eine zweite Untersuchung.

„Der Erfolg der Studie steht und fällt mit der Teilnahmebereitschaft der Bevölkerung. Jeder einzelne Studienteilnehmer trägt mit dazu bei, die Erforschung der Volkskrankheiten voranzubringen, so dass wir langfristig die Gesundheitssituation in Deutschland verbessern können“, appelliert Prof. Johannes Haerting, der Studienleiter der NaKo in Halle, an die Bereitschaft der ausgewählten Bürgerinnen und Bürger.

 

 

 

Vorlesung im Rahmen der Reihe Altersgesellschaft -   „Mythen und Fakten zum Altern“: Mobilität

 

Mit einem Vortrag über das Thema „Mit dem Alter verringert sich die Mobilität“ beim älteren Menschen geht die Ringvorlesung "Die humane Altersgesellschaft: medizinische und soziale Herausforderung" weiter. Die Reihe veranstalten die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie und das Interdisziplinäre Zentrum für Altern in Halle. Der öffentliche Vortrag findet am Donnerstag, 19. Juni 2014, im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude, Hörsaal 1, statt und startet um 18 Uhr. Referent ist Prof. Dr. Klaus Friedrich  (Institut für Geowissenschaften und Geographie, Sozialgeographie der Martin-Luther-Universität).

 

Hintergrund: Die Daseinsgrundfunktion Wohnen besitzt bei allen Altersgruppen einen hohen Stellenwert. Jedoch werden, je nach Position im familiären Lebenszyklus, unterschiedliche Wohnwünsche und Wohnformen bevorzugt. Hierauf wird im ersten Teil des Vortrags eingegangen, in dem neuere Ergebnisse der Alternsforschung zum Wohnen älterer Menschen vorgestellt werden. Anschließend wird die Wohnsituation älterer Menschen in Halle und dem Saalekreis an einigen Beispielen skizziert. Dabei stehen u.a. um die Muster ihrer räumlichen Verteilung, das Angebot an altersbezogenen Wohnformen und die Diskussion der einschlägigen sozialplanerischen Konzepte im Vordergrund.

 

Im dritten Teil des Vortrags werden aktuelle Ergebnisse eines Forschungsprojektes zum beschleunigten Generationenwechsel in den Umlandgemeinden von Halle vorgestellt. Dabei geht es sowohl um die Wohnzufriedenheit als auch um die künftigen Wohnperspektiven der vor ca. 20 Jahren aus dem Oberzentrum ins Umland gezogenen und nun ins Rentenalter gekommenen Bewohner.

 

 

Uni-Frauenklinik Halle: Erste zertifizierte Onkolotsin in Sachsen-Anhalt im Einsatz

Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt, stürzen nicht nur medizinische Fragen auf den Betroffenen ein. Betreuung der Kinder, Reha-Maßnahmen, Unterstützung im Haushalt – oftmals stehen die Patienten vor einem Berg an Herausforderungen. Für viele Betroffene ist es schwer, allein diese Fragen zu bewältigen. Unterstützung erhalten Frauen nun durch die erste ausgebildete Onkolotsin Sachsen-Anhalts. Schwester Karla Dieckmeyer von der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie (Direktor: Prof. Dr. Christoph Thomssen) hat sich im Rahmen einer über sieben Monate verteilten Weiterbildung durch die Sächsische Krebsgesellschaft ein entsprechendes Zertifikat erworben.

 

„Wir sind stolz darauf, dass unsere Klinik einen weiteren Service für unsere Patientinnen anbieten kann“, sagt Professor Thomssen, der auf zahlreiche weitere Aktivitäten seiner Klinik über die medizinische Betreuung hinaus für Frauen mit Brustkrebs oder gynäkologischen Krebserkrankungen verweisen kann. Seine gesamte Klinik – mit Brustkrebszentrum und Gynäkologischem Krebszentrum – ist nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. zertifiziert. Neben medizinischem Wissen seien Informationen zu Strukturen und Prozessen im Rahmen der Behandlung besonders wichtig. Prof. Thomssen: „Patientinnen benötigen Fürsorge, Verständnis und Beratung.“ Die Onkolotsin soll die Patientin auf den besten Weg durch die verschiedenen Versorgungsangebote führen.

 

„Eine Okolotsin muss helfen, trösten, aufklären, unterstützen und den Überblick behalten, welche Hilfen eine Patientin über die medizinische Behandlung hinaus benötigt“, umreißt Fachkrankenschwester Karla Dieckmeyer, die seit 40 Jahren in der Universitätsmedizin arbeitet, grob ihr Aufgabengebiet. Sie vermittelt zum Beispiel den Kontakt zu Sozialarbeitern, wenn eine Rehabilitationsmaßnahme (Kur) beantragt werden soll oder die betroffene Patientin eine Haushaltshilfe benötigt. „Ein wichtiges Thema bei jungen Betroffenen ist zudem immer die Betreuung der Kinder“, konnte Schwester Karla feststellen. Was viele Betroffene zudem nicht wüssten, sei, dass es bestimmte Härtefallfonds von karitativen Verbänden gibt, die Patienten auch finanziell unterstützen können. Schwester Karla, die seit etwa 15 Jahren für an Brustkrebs erkrankte Frauen tätig ist, kümmert sich um die ambulanten und stationären Patientinnen der Klinik. „Viele Patientinnen begleite ich schon seit vielen Jahren.“ Die Nachkontrollen im Rahmen der Krebstherapie finden im Laufe von 10 Jahren statt. Dabei können immer wieder neue Fragestellungen auftauchen. „Oftmals baut sich ein Vertrauensverhältnis auf“, stellt die zertifizierte Onkolotsin fest. „Viele Frauen brauchen einen Ansprechpartner, dem sie bei nichtmedizinischen Fragen vertrauen können.“ Um auf die unterschiedlichen Fragen und Situationen vorbereitet zu sein, war die Ausbildung zur Onkolotsin ein wichtiger Baustein.

 

Public Viewing: Eine besondere Aktion zur FIFA-Fußball-WM für die Patienten im Universitätsklinikum Halle (Saale)

 

Am Donnerstag, 12. Juni 2014, beginnt die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ und die Patienten des Universitätsklinikums Halle (Saale) dürfen sich auf mehrere „Patienten-Public-Viewing“-Veranstaltungen freuen. Im Mitarbeiterrestaurant des Universitätsklinikums am Hauptstandort in der Ernst-Grube-Straße werden ab dem 16. Juni zunächst alle Vorrundenspiele der Deutschen Fußball-Nationalmannschaften gezeigt: Deutschland-Portugal (16. Juni), Deutschland-Ghana (21. Juni) und USA-Deutschland (26. Juni).

 

Auf der neun Quadratmeter großen Leinwand können fußballbegeisterte Patienten gemeinsam die Spiele unserer Nationalmannschaft verfolgen. Da wir uns alle wünschen, dass die Deutsche Nationalmannschaft die Vorrundenspiele erfolgreich bestreitet, werden alle Spiele mit deutscher Beteiligung (Start vor 22 Uhr) sowie das Finalspiel am 13. Juli übertragen. Für das leibliche Wohl während der Übertragungen sorgt die UKH Service GmbH. „Wir freuen uns, unseren Patienten diesen Service anbieten zu können“, erklärte der Ärztliche Direktor, PD Dr. Thomas Klöss.

 

 

Kooperationsgespräche der Universitätsmedizin – Richtigstellung des Klinikumsvorstandes zu den Aussagen des Sozialministers

 

Die Universitätsmedizin Halle (Saale) führt seit einem Jahr intensive Kooperationsgespräche mit lokalen Krankenhäusern, aber auch mit dem Universitätsklinikum Magdeburg, um das Leistungsspektrum der verschiedenen Krankenhäuser besser aufeinander abzustimmen und Überkapazitäten abzubauen sowie Forschung und Lehre zu fördern. Nach den teilweise widersprüchlichen (bzw. widersprüchlich wiedergegebenen) Aussagen des Sozialministers des Landes Sachsen-Anhalt, Norbert Bischof, in verschiedenen Medien (Mitteldeutsche Zeitung, Volksstimme, MDR; 27/28. Mai 2014) möchte die Universitätsmedizin Halle einen aktuellen Überblick über die Kooperationsgespräche geben. Die Ziele der Gespräche aus Sicht der Universitätsmedizin Halle (Saale) sind im Entwicklungskonzept 2025 niedergelegt und im November 2013 veröffentlicht worden. Diese Informationen sind auch den Mitgliedern des Aufsichtsrates des Universitätsklinikums Halle (Saale) bekannt, da im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen stets über den aktuellen Stand der Gespräche informiert wird und der Aufsichtsrat diese Kooperationsbemühungen stets befürwortet hat.

 

Der Aufsichtsrat ist dem Wohl des Universitätsklinikums und damit dem Landeseigentum, da das Universitätsklinikum Halle (Saale) ein Unternehmen des Landes Sachsen-Anhalt ist, verpflichtet. Dem Klinikumsvorstand sind Aussagen von Landesvertretern, in welchen die nicht-universitären Krankenhäuser, in Abgrenzung zu den Universitätsklinika, als „unsere“ bezeichnet werden (siehe Volksstimme am 28. Mai 2014: „dass unsere Krankenhäuser nicht in den Strudel gerissen werden“; gemeint sind die regionalen Basis- und Schwerpunktversorger) unerklärlich, da die Universitätsklinika, im Gegensatz zu vielen anderen Krankenhäusern, Unternehmen des Landes sind. Der Klinikumsvorstand geht nicht davon aus, dass die Aussagen des Sozialministers derart zu verstehen sind, dass alle Kooperationen zu Lasten der Universitätsklinika gehen sollen.

 

Die nun durch den Sozialminister vorgeschlagenen Kooperationen werden dem Grunde nach bereits seit längerer Zeit auf lokaler Ebene diskutiert. Der Klinikumsvorstand des Universitätsklinikum Halle (Saale) führt Kooperations- und Abstimmungsgespräche mit u.a. den folgenden Gesprächspartnern:

 

·         Universitätsklinikum Magdeburg

·         BG Kliniken Bergmannstrost Halle

·         Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

·         Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara

Zwischen dem Universitätsklinikum Halle (Saale) und den BG Kliniken Bergmannstrost starteten die Gespräche am 22. Februar 2013, bisher fanden sieben Runden statt. UKH und BG kooperieren bereits seit vielen Jahren in unterschiedlichen Bereichen, beispielsweise im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Süd oder durch die Bereitstellung verschiedenster Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen aus dem UKH zur Diagnostik und Therapie in den BG Kliniken (z. B. in der Urologie, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie). Die Zusammenarbeit in weiteren Disziplinen (z.B. neurologische Frührehabilitation) sowie in Dienstleistungs- (z.B. Apotheke) und Infrastrukturbereichen wird diskutiert und geprüft.

Fünf Gespräche fanden mit dem Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau statt. Sie starteten am 14. Juni 2013. Mit Martha-Maria wurde im November 2013 eine Kooperation im Bereich der Thoraxchirurgie vereinbart. Derzeit findet ein Berufungsverfahren zur Besetzung der Brückenprofessur statt. Die Universitätsklinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie konzentriert sich künftig auf die Herzchirurgie. Kooperationen sind zudem u.a. im Bereich Pathologie und Schlafmedizin denkbar und werden diskutiert/geprüft.

Zwischen dem UKH und dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara wurden bisher acht Gespräche durchgeführt. Diese begannen am 17. September 2013. Dabei spielt eine mögliche Kooperation in den Fachgebieten Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie (Stichwort Mutter-Kind-Zentrum) eine besondere Rolle, um Doppelvorhaltungen (Bspw. Betten für brandverletzte Kinder) zu beenden und die Kosten zu senken.

Darüber hinaus finden Gespräche mit dem Universitätsklinikum Magdeburg (regelmäßig, Abschluss einer Absichtserklärung über mögliche Kooperationen am 21. Mai 2014) statt.

Alle Krankenhäuser in Halle und der Region sind Lehrkrankenhäuser der Medizinischen Fakultät Halle (Saale). Daher gibt es außerdem im Bereich der Lehre seit vielen Jahren enge Kontakte zwischen den Einrichtungen. Zudem dringt die Universitätsmedizin Halle (Saale) seit Jahren darauf, dass bestimmte Überkapazitäten in Sachsen-Anhalt abgebaut oder erst gar nicht eingerichtet werden (bspw. im Bereich der Transplantationsmedizin). Dabei erfuhr die Universitätsmedizin Halle bisher wenig ordnungspolitische Unterstützung.

 

 

Teddybärkrankenhaus öffnet zum 11. Mal die Pforten – Wieder Hunderte Kinder mit ihren Plüschtieren erwartet

 

Bereits zum 11. Mal findet in diesem Jahr vom 2. bis 6. Juni 2014 das Teddybärkrankenhaus in Halle (Saale) statt. Dieses Projekt wird von Studenten der Human- und Zahnmedizin sowie der Pharmazie, Sportwissenschaften und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität organisiert. Das Ziel ist es, Kindern die doch oft große Angst vor einem Arztbesuch zu nehmen. Die Drei- bis Achtjährigen können die Behandlung ihres Plüschtieres aus der Sicht eines Arztes erleben und dabei zum Beispiel auch beim Verbinden fleißig helfen.

 

Nach der Behandlung gibt es zur Besserung ein „Aua-weg-zipam“ oder ein „Husterizini“ in der Teddy-Apotheke. Anschließend kann der Teddy sich ausruhen und die Kinder werden aktiv. Die Zahnmediziner sowie die Ernährungs- und Sportwissenschaftler sind bereit, um mit richtigem Zähneputzen den Zahnteufel zu verjagen sowie die Freude an gesunder Lebensweise und sportlicher Bewegung zu zeigen.

 

Das Teddybärkrankenhaus findet, wie im vergangenen Jahr, in der alten Chirurgie in der Magdeburger Str. 16 statt. An den Vormittagen im genannten Zeitraum sind Kindertageseinrichtungen aus Halle und Umgebung eingeladen. Am Mittwoch, 4. Juni, und am Freitag, 6. Juni, ist die Teddyklinik für alle Kinder, die auch einen Plüschpatienten haben, und für Eltern, Großeltern oder Geschwister jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin ehrt halleschen Kardiologie-Professor

Prof. Dr. Karl Werdan, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, ist von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) mit der Leopold-Lichtwitz-Medaille ausgezeichnet worden. Die DGIM ehrt damit die Verdienste für die Innere Medizin des halleschen Kardiologie-Professors, der seit 1995 in Halle tätig ist. Die DGIM ist mit etwa 22.000 Mitgliedern eine der größten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland.

Mit der Medaille zeichnet die DGIM Personen aus, die sich durch ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Interessen der Inneren Medizin und der DGIM in außergewöhnlichem Maße hervorgetan haben. Die Fachgesellschaft ehrt auf diese Weise große Ärztinnen und Ärzte, außergewöhnliche klinische Lehrer und Forscher für ihr Lebenswerk. Sie drückt damit jenen Menschen ihren Dank und ihre Anerkennung aus, die das gesamte Gebiet der Inneren Medizin und ihre Fachgesellschaft vorangebracht haben.

Die Auszeichnung trägt den Namen des delegierten Vorsitzenden der DGIM des Jahres 1933. Als Jude musste Leopold Lichtwitz im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme seinen DGIM-Vorsitz niederlegen und emigrierte kurz darauf nach Amerika. Zu seinem Gedenken und in Erinnerung an tausende Ärzte jüdischer Abstammung, die während dieser Zeit geächtet, verfolgt und umgebracht wurden, hat die DGIM im Jahr 2013 diese Medaille ins Leben gerufen. Die Entscheidung für Lichtwitz als Namensgeber fiel in der Fachgesellschaft während einer Phase der intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus.

 

Todesfälle steigen nicht an Spieltagen der Fußballnationalmannschaft

 

Fußballeuropameisterschaft 1996, Deutschland gegen England, Elfmeterschießen. Ein sprichwörtliches Herzschlag-Halbfinale. Die Anspannung im Stadium und vor den heimischen Fernsehgeräten ist am Überkochen. Fußball lebt von Emotionen, die mitunter dem Herzkreislaufsystem des Fans einiges abverlangen. Auf solche Momente können wir uns sicher auch während der kommenden Fußballweltmeisterschaft freuen. Bei aller Vorfreude stellt sich die Frage nach den gesundheitlichen Folgen solcher Länderspiele. In letzter Konsequenz könnten solche Tage eine Zunahme von Todesfällen durch z.B. Herzinfarkte oder Verkehrsunfälle bewirken.

 

Dieser Fragestellung gingen Daniel Medenwald vom Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik der der Medizinischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg und Oliver Kuss vom Deutschen Diabetes-Zentrum der Universität Düsseldorf anhand von Daten der Todesursachenstatistik der statistischen Landesämter auf den Grund. Es wurde die Sterblichkeit an Spieltagen der deutschen Fußballnationalmannschaft von 1995 bis 2009 untersucht, wobei insgesamt über 11 Millionen Todesfälle einbezogen wurden. Damit ist diese Studie weltweit die bisher größte zum Thema Sterblichkeit und Fußballländerspiele.  Nach Auswertung aller Todesfälle sowie spezieller Todesursachen (Myokardinfarkt, Verkehrstote, Atemwegserkrankungen) zeigte sich kein relevanter Anstieg der Sterblichkeit an Länderspieltagen. Überraschender Weise fanden die beiden Wissenschaftler viel mehr einen Trend für eine leichte Abnahme von Todesfällen an solchen Tagen, wenn gleich dieser Effekt überaus klein war.

 

Diese Ergebnisse geben teilweise Entwarnung für alle Fußballfans. Trotzdem beziehen sich diese Ergebnisse allein auf Todesfälle, was eine Zunahme von Notfalleinsätzen oder Krankenhauseinweisungen an Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft nicht ausschließt. Am Ende bleibt nur der Rat, Alkohol in Maßen zu genießen und die Grundsätze gesunder Lebensführung zu beachten. Dann steht einer ungestörten und spannenden WM allein die spielerische Leistung unserer Mannschaft im Wege.

 

Referenz:

Medenwald D, Kuss O (2014) Mortality on match days of the German national soccer team: a time series analysis from 1995 to 2009. J Epidemiol Community Health.

 

Krebstodesfälle im Umfeld biografisch wichtiger Ereignisse – Keine Zusammenhänge erkennbar

 

Angehörige und betreuendes, medizinisches Personal berichten häufig von einer willentlichen Verschiebung des Todeszeitpunktes durch schwerkranke Patienten, um einen wichtigen Tag noch miterleben zu können. Lässt sich ein solches Aufschieben des Todes wissenschaftlich nachweisen? Dieser Fragestellung gingen Daniel Medenwald vom Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie  und Informatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Medizinische Fakultät) und Prof. Dr. Oliver Kuss vom Deutschen Diabetes-Zentrum der Universität Düsseldorf nach und untersuchten dazu über drei Millionen krebsbedingte Todesfälle in den Jahren von 1995 bis 2009.

 

Ansatzpunkt der Analyse bildete folgende Überlegung: Sollte eine solche Verzögerung des Todes möglich sein, so sollte sich dieser Effekt in einer Häufung von Todesfällen nach wichtigen Feiertagen zeigen.

 

In ihrer Studie analysierten die Wissenschaftler den Geburtstag, das Weihnachtsfest, Ostern und den Rosenmontag als Ereignisse, die eine solche Verzögerung des Todes hervorrufen könnten. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden allein Todesfälle nach einer Krebserkrankung betrachtet, um einen willentlichen Aufschub des Todes besser nachweisen zu können. Ein plötzlich eintretender Tod (z.B. durch einen Autounfall) lässt einen solchen Schluss nicht zu. Die Datengrundlage der Studie bildete die offizielle Todesursachenstatistik der statistischen Landesämter.

 

Letztlich konnte ein Verschieben des Todes nach einem wichtigen Feiertag nicht gefunden werden. Doch zeigte sich, dass etwa eine Woche vor dem Weihnachtsfest Todesfälle anstiegen. Dieses Ergebnis war so nicht erwartet worden, und ist am ehesten mit einer Zunahme emotionalen Stresses in der Zeit unmittelbar vor Weihnachten zu erklären. Auch andere Studien zeigten einen Zusammenhang von psychischem Stress und erhöhter Sterblichkeit. Doch wurde diese Beziehung bisher nicht in mit Feiertagen in Verbindung gebracht. In der Zukunft sind weitere Untersuchungen notwendig, die diesem überraschenden Ergebnis tiefer auf die Spur gehen.

 

Erfolg für Medizinische Fakultät: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert weiterhin den  wissenschaftlichen Nachwuchs – Bis zu 5 Millionen Euro im Zeitraum 2014-2019 bewilligt

 

Ein großer Erfolg für die Medizinische Fakultät: Erstmals ist es gelungen, ein unter Federführung der halleschen Universitätsmedizin stehendes Verbundforschungsprogramm, das Graduiertenkolleg 1591 (GRK1591),  zu verstetigen. Das 2010 eingerichtete Graduiertenkolleg wird über 2014 hinaus bis zum Jahr 2019 durch die DFG mit einer Summe zwischen von ca. 4-5 Millionen Euro gefördert. „Trotz nicht vorhandener externer Unterstützung durch das Land ist es uns gelungen, dass Graduiertenkolleg seit 2010 erfolgreich aufzubauen und die DFG von unserem Zukunftspotential zu überzeugen“, erklärte Prof. Dr. Stefan Hüttelmaier, Sprecher des GRK1591. Der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle, fügt hinzu: „Gerade in der gegenwärtig schwierigen Situation der Universitätsmedizin Halle (Saale) unterstützt und bestätigt die DFG-Entscheidung unseren eingeschlagenen Weg.“ Die Fakultät könne damit erste Früchte der seit 2011 eingeleiteten Reformen im Sinne der Forschungsprofilierung ernten. Er betonte zudem, dass die Zusammenarbeit mit der Naturwissenschaftlichen Fakultät im Rahmen des Graduiertenkollegs sehr gut funktioniert.

 

In GRK1591 können Nachwuchsforscher in einem Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf einem hohen fachlichen Niveau promovieren. Das Graduiertenkolleg (GRK-1591) "Posttranskriptionelle Regulation der Genexpression - Mechanismen und Rolle in der Pathogenese" verbindet die Grundlagenforschung im Bereich Genexpression (Ausprägung der genetischen Informationen) mit biomedizinischen und klinischen Fragestellungen. Hierdurch sollen Mechanismen der Entstehung und Progression diverser Krankheiten charakterisiert werden. Diese Zielstellung profitiert von der Zusammenführung naturwissenschaftlicher und medizinischer Expertise unter dem Dach des GRK1591 und eröffnet interdisziplinär und translational ausgerichtete Forschungs- und Ausbildungsoptionen.

 

Bis zum Jahr 2019 können 17 medizinische und 12 naturwissenschaftliche Doktoranden – inkl. erheblicher Sachkosten – gefördert werden. Insgesamt werden sechs medizinische Forschungsprojekte im Rahmen des GRKs durchgeführt, hinzu kommen Projekte aus der Naturwissenschaftlichen Fakultät 1 und dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie. Dabei werden Krankheitsmechanismen bei Menschen und Pflanzen untersucht: „Wir bündeln die in Halle vorhandenen Expertisen auf eine in Deutschland einzigartige Art und Weise“, findet Prof. Hüttelmaier.

 

 

Europäische Vergleichsstudie zur Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen GesinE - Vorteile für akademische Ausbildung erkennbar – Publizierter Abschlussbericht liegt vor 

 

In Deutschland werden die Angehörigen der Gesundheitsberufe bisher, anders als in den meisten europäischen Nachbarländern, vorrangig im sekundären Bildungssektor ausgebildet. Eine Ausnahme stellen die berufszulassenden Studiengänge nach Modellklausel für die Pflege, die Therapieberufe und die Hebammenkunde dar. Da es ein Fehlschluss wäre, allein von der Verortung der Berufe auf die Fähigkeiten und Kompetenzen der Absolventen zu schließen, ist eine systematische europäisch-vergleichende Forschung  hilfreich, die den Zusammenhang zwischen Akademisierung und Kompetenzen sowie die Verwertbarkeit der in unterschiedlichen Bildungssektoren erworbenen Qualifikationen untersucht und so Gemeinsamkeiten, Unterschiede und alternative Lösungswege, z. B. zur Ausgestaltung der Pflege- oder Physiotherapieausbildung, aufzeigt.

 

Als wichtiges Ergebnis zeigt die Analyse, dass trotz der in den meisten europäischen Ländern dominierenden berufszulassenden Studiengänge die deutschen Ausbildungen für Gesundheitsfachberufe im sekundären Bildungssektor nicht pauschal unterbewertet werden dürfen. Gleichwohl deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die akademische Ausbildung in einigen Aspekten Vorteile gegenüber der bisherigen Berufsausbildung aufweist. Wie der europäische Vergleich zeigt, betrifft dies vor allem Kompetenzen zur Erschließung und Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis und zur Umsetzung reflektierter patientenbezogener Entscheidungsprozesse. Zudem entstehen neue Beziehungen der Leistungserbringer untereinander, welche durch neugestaltete Aufgaben- und Verantwortungsbereiche sowie eine Kooperation „auf Augenhöhe“ gekennzeichnet sind.

 

In einer Studie zur „Bestandsaufnahme der Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen in Europa“ (GesinE) wurden die Ausbildungen in 16 Gesundheitsfachberufen sowie die damit verbundenen Tätigkeits-, Qualifikations- und Kompetenzprofilen vergleichend analysiert. Im Blickpunkt standen dabei die Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande und Österreich. Die Studie wurde am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Leitung von Prof. Dr. Margarete Landenberger und Prof. Dr. Johann Behrens im  Zeitraum von 11/2009 – 03/2013 durchgeführt. Sie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und unter fachlicher Begleitung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) erstellt. Die Förderung umfasste etwa 480.000 EURO.

 

Hinsichtlich der Passung der in der Ausbildung erworbenen Kompetenzen und den Bedarfen der Berufspraxis lassen sich – unabhängig von der Verortung der Ausbildungen im tertiären oder sekundären Bildungssektor – für alle fünf Länder Divergenzen erkennen. Dabei stehen die Vergleichsländer teils vor gleichen, teils vor unterschiedlichen Herausforderungen bezüglich der Verbesserung der analysierten Berufsausbildungen. Auch zeigt der vergleichende Blick in andere Länder, dass eine Weiterentwicklung der Kompetenzprofile und derzeitigen Qualifikationswege bspw. in der Pflege, Physiotherapie oder Medizinisch-technischen Radiologieassistenz in Deutschland angezeigt ist.

 

Die Ergebnisse unterstützen die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zu den hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen. Sie stellen einen Beitrag zur fachlich-wissenschaftlichen Fundierung der aktuellen Diskussion in Deutschland über die Weiterentwicklung und Neuordnung der Gesundheitsberufsprofile und ihrer Qualifizierungswege im europäischen Kontext dar, aus dem Impulse für die Weiterentwicklung der analysierten Gesundheitsberufsausbildungen abgeleitet werden können.

 

Der Abschlussbericht der GesinE-Studie kann gedruckt oder als Download kostenlos über die Homepage des BMBF unter folgender Adresse bezogen werden: http://www.bmbf.de/de/6201.php

 

 

Weiterbildung für Ärzte/innen: Bad Lauchstädter Venen-Symposium

 

Bereits zum 21. Mal findet am Samstag, 24. Mai 2014, das Bad Lauchstädter Venen-Symposium statt. Die Weiterbildung für Ärzte wird durch Dr. Volker Stadie von der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie organisiert und vom Bad Lauchstädter Ärzteverein veranstaltet. In diesem Jahr präsentiert der Verein ein Update Phlebologie. Das Symposium findet zwischen 9 und 13 Uhr im Dow Konferenz- und Kommunikationscenter, Parkstraße 11-13 statt.

 

 

 

Die Phlebologie beschäftigt sich mit dem Erkennen und Behandeln von Gefäßerkrankungen, insbesondere Venenerkrankungen wie den Krampfadern. Auswärtige und hiesige Referenten werden ein buntes Potpourri aus dem Themengebiet der Phlebeologie darbieten. Vorträge über die Kompressionstherapie, die operative und interventionelle Therapie der Varikose, die Sklerosierungs-Therapie bis hin zur Duplex-Sonografie und dem Ulcus cruris stehen im Fokus.

 

 

Immunsystem und Krebserkrankungen: Wissenschaftler tauschen sich zum 10. Mal auf einer internationalen Tagung in Halle aus

In der Entwicklung von Strategien zur Behandlung von Krebserkrankungen spielt das Immunsystem eine besondere Rolle. Einerseits schützt es vor der Entstehung von Tumoren, andererseits kann es bei Versagen auch die Tumorbildung fördern. Zwischen Tumorzellen und dem Immunsystem kommt es zu Wechselwirkungen. Ärzte und Forscher verfolgen weltweit verschiedene Strategien, um die Wachstumssignale einer Krebszelle zu hemmen, die Erkennung eines Tumors durch das Abwehrsystem zu verbessern, das Immunsystem zu aktivieren und um die Ansprechraten einer Tumor-/Immuntherapie zu verfolgen. In den letzten Jahren haben neue innovative Immuntherapien aufgrund der vielversprechenden klinischen Daten an Akzeptanz im Vergleich zur herkömmlichen Strahlen- und Chemotherapie sowie auch den neuen ziel-gerichteten Substanzen gewonnen. Dies beruht unter anderem auf der Entwicklung von sogenannten Checkpoint-Antikörpern, die die Blockierung der T-Zellantwort von Tumorpatienten aufheben. Deshalb werden Antikörper, die diese negativen Signale hemmen, als Moleküle des Jahres 2013 bezeichnet.

 

Wie die Tumortherapie durch diese Checkpoint-Antikörper, aber auch durch andere innovative Strategien verbessert werden kann, darüber tauschen sich am 23. und 24. Mai 2014 in Halle wieder weltweit führende Immunologen, Krebsforscher und Onkologen aus: Das Symposium „Tumor Immunology meets Oncology“ findet diesmal zum 10. Mal statt und feiert damit ein kleines Jubiläum. Es wird vom halleschen Institut für Medizinische Immunologie (Direktorin Prof. Dr. Barbara Seliger), einem der 4 deutschen FOCIS Center of Excellence, organisiert. Neben der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt auch erstmalig die internationale Gesellschaft fürImmuntherapie von Krebserkrankungen (Society for Immunotherapy of Cancer aus den USA) die Veranstaltung, was die internationale Bedeutung dieses Symposiums unterstreicht. Der Kongress findet im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude, statt. Die Kongresssprache ist Englisch.

Das Symposium vernetzt tumorbiologische und -immunologische Wissenschaft miteinander und strebt den Brückenschlag zwischen klinischer Arbeit und der Grundlagenforschung an. Hochkarätige Ärzte und Forscher unter anderem aus Deutschland, USA, Frankreich, Schweden, Italien, Norwegen, Israel, Dänemark, Niederlande und Irland haben ihre Teilnahme als Sprecher zugesagt.

 

Quelle: Uniklinikum Halle

Letzte Änderung am Donnerstag, 02 Oktober 2014 19:54

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