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Gefahr auf dem Rücken: AOK prüft Gewicht der Schulranzen in den Grundschulen in Sachsen-Anhalt

von einer Schülerin der Klasse 1 b und Susanne Schütze (AOK), Michael Schwarze (AOK) von einer Schülerin der Klasse 1 b und Susanne Schütze (AOK), Michael Schwarze (AOK) AOK Sachsen-Anhalt

Ein guter Schulranzen soll vor allem den Kinderrücken schonen. Besonders die Erst- und Zweitklässler haben oft mehrere Kilo zu schleppen. Das kann zu bleibenden Haltungsschäden führen. Deshalb macht die AOK Sachsen-Anhalt jetzt in vielen Grundschulen im Land den Schulranzen-Check.

Am 30.11.2017 fand der AOK-Schulranzen-Check in der Grundschule "Albrecht-Dürer", Albrecht-Dürer-Straße 8, 06114 Halle statt.    

Von den 51 geprüften Ranzen waren nur 4 etwas zu schwer. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, womit alle Beteiligten sehr zufrieden sein können.

Die Schulkinder der beiden 1. Klassen erhielten mit dem Malheft „Susi & Jolinchen“ einige Tipps zur Rückengesundheit. Die Eltern wurden mit einer Eltern-Broschüre informiert und die Lehrer mit einer Lehrer-Infobroschüre.

Die Grundfrage lautet: Ist der Ranzen im Verhältnis zum Körpergewicht zu schwer? Drei und mehr Kilogramm bringt ein Ranzen auf die Waage – allein im Leergewicht.

Die Erfahrungen der AOK zeigen, dass viele Ranzen zu schwer sind.

„Das Höchstgewicht – Tasche mit Inhalt – sollte maximal 15 Prozent des Körpergewichts betragen“, erklärt AOK-Regionalsprecher Michael Schwarze. Ein 20 Kilo schwerer Abc-Schütze kann demnach drei Kilo zur Schule tragen.

Krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule können die Folge von zu schweren Ranzen sein, denn bei Kindern sind die Knochen noch weich und verformbar. „Wir demonstrieren den Kindern auf spielerische Art, was einen perfekten Ranzen ausmacht und wie man ihn mit Köpfchen richtig packt, damit er für den nächsten Schultag nicht zu schwer ist. Denn viele Utensilien – zum Beispiel der Malkasten – müssen nicht jeden Tag mitgenommen werden“, so Schwarze weiter.

Mit der Ranzen-Aktion möchte die AOK Sachsen-Anhalt nicht nur Kinder, sondern vor allem Eltern und Lehrer auf die Gefahren von zu schweren Schultaschen aufmerksam machen. So bekommen die Eltern einen Gewichtskontrollbogen in die Hand, der ihnen helfen soll, zu schwere Ranzen zu verhindern. Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen-Anhalt fast 1000 Schulranzen geprüft.

Doch nicht nur auf das Gewicht sollten Eltern achten. Wichtig sind auf Tragetechnik und –dauer. Der Ranzen sollte immer auf dem Rücken getragen werden und natürlich nicht zu lange. Eine maßgebliche Rolle spielt die Fitness des Kindes. Abc-Schützen, die regelmäßig Sport machen und sich viel bewegen, haben in der Regel eine deutlich belastbarere Rückenmuskulatur, die auch mit schwereren Ranzen besser zurechtkommt.

Was kennzeichnet einen guten Ranzen?

Ein guter Ranzen ist am Hinweis „entspricht DIN 58124“ erkennbar. Er sollte nicht nur praktisch sein, sondern fällt durch Signalfarben und Reflektoren schnell ins Auge. Zudem ist er stabil, strapazierfähig und kann nicht umkippen. Und gut sitzen soll die Tasche auch noch. Daher sollte der Inhalt gleichmäßig verteilt sein, sodass Bücher und Hefte nicht für Schlagseite sorgen. Schwere Gegenstände gehören grundsätzlich in Rückennähe.

Die richtige Einstellung schont den Rücken. Der Ranzen soll dicht am Körper anliegen, dies erreicht man durch Straffziehen der Tragegurte. Die Oberkante sollte auf Schulterhöhe abschließen, die Unterkante mit dem Beckenkamm. Hängt der Ranzen nach unten, wird der Rücken zusätzlich belastet. Das Kind versucht dies durch Vorbeugen des Oberkörpers auszugleichen, was wiederum zu Haltungsschäden führt.

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