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Sachsen-Anhalt: Krankschreibungen von Arbeitnehmern in der Corona-Lockdown-Phase

Sachsen-Anhalt: Krankschreibungen von Arbeitnehmern in der Corona-Lockdown-Phase AOK-Mediendienst

Die Corona-Krise hat sich stark auf die Krankschreibungen in Sachsen-Anhalt ausgewirkt.

Das hat eine Analyse der AOK Sachsen-Anhalt und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) für den Zeitraum März bis Mai 2020ergeben. Die Zahl der Beschäftigten in Sachsen-Anhalt, die im März 2020 erstmalskrankgeschrieben wurden, war 23 Prozent höher als im März 2019. Im April und Mai2020 hat sich dieser Trend allerdings umgekehrt. Hier wurden jeden Monat rund 40 Prozent weniger Menschen krankgeschrieben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Insgesamt wurden im März 2020 rund 48.000 AOK-versicherte Beschäftigte aus Sachsen-Anhalt krankgeschrieben, deutlich mehr als2019 mit 39.000. Im April und Mai hat sich die Entwicklung allerdings umgekehrt. Im April 2020 wurden nur noch 20.000 AOK-versicherte Beschäftigte aus Sachsen-Anhalt krankgeschrieben, 2019 waren es rund 33.000. Im Mai betrug die Zahl 19.000 (2020) gegenüber 32.000 (2019).

Laut AOK Sachsen-Anhalt können die Ursachen für diese Berg- und Talfahrt vielfältig sein. Zum einen liegt nahe, dass die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung seit März und die hohe Sensibilität der Bevölkerung, auch bei leichten Symptomen nicht zur Arbeit zu erscheinen, zu einemAnstieg der Krankschreibungen im Märzbeigetragen haben.

Das zeigt auch ein Blick auf den Anteil der Krankschreibungen aufgrund vonErkältungskrankheiten. Von den 48.000 Krankschreibungen, die erstmals im März 2020 festgestellt wurden, waren 44 Prozent aufgrund von Erkältungskrankheiten. 2019 waren es im selben Monat nur 22 Prozent. In den Folgemonaten haben sich die Zahlen allerdings wieder dem Vorjahr angenähert. Im April 2020 lag der Anteil bei 18 Prozent (2019: 16 Prozent), im Mai 2020 bei 10 Prozent (2019: 11 Prozent).

Ein weiterer Grund dafür, dass im April und Mai 2020 die Krankschreibungen im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken sind, könnten laut AOK Sachsen-Anhalt auch die Folgen des Lockdowns sein. Damit wechselten vieleBeschäftigte ins Homeoffice oder waren von Kurzarbeit betroffen. Zudem gelten seitdem die Abstandsregeln und seit Ende April die Maskenpflicht. Die Ansteckungsgefahr ist damit offensichtlich deutlich gesunken.

610 AOK-versicherte Beschäftigte in Sachsen-Anhalt im Zusammenhang mitCovid-19 krankgeschrieben

Insgesamt erhielten in Sachsen-Anhalt von März bis Mai 2020 von den 290.000 AOK-versicherten Beschäftigten 610 von einem Arzt eine Arbeitsunfähigkeit im Zusammenhang mit einer Covid-19-Diagnose. Das entspricht einer Quote von 211 je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte oder 0,2 Prozent der AOK-versicherten Beschäftigten. Bei 81 Prozent davon wurde Covid-19 nachgewiesen, bei 19 Prozent bestand ein klinischer Covid-19-Verdacht ohne Virusnachweis.

Zum Vergleich: Bundesweit liegt die Quote bei 474 je 100.000 AOK-versicherten Beschäftigten bzw. 0,5 Prozent der AOK-versicherten Beschäftigten. Hier wurde bei rund 79 Prozent Covid-19 nachgewiesen.

Nach den Daten sind insbesondere auch jüngere Arbeitnehmer betroffen. Die höchste AU-Quote in Sachsen-Anhalt hatten bis 19-jährige mit 385 je 100.0000 Beschäftigten. Danach folgen die 40 bis 49-jährigen mit 239 je100.0000 Beschäftigten.

Insbesondere Berufe mit Kontakt zu anderen Menschen betroffen

Die Auswertung ergab auch, dass bei den Krankschreibungen in Sachsen-Anhalt im Zusammenhang mit Covid-19 insbesondere Berufe betroffen waren, die auch in der Pandemiezeit weiter zur Arbeit gegangen sind oder viel Kontakt zu andern Menschen haben.

Auf den ersten drei Plätzen in Sachsen-Anhalt finden sich folgende Berufsgruppen:  

Berufsgruppe

AU-Quote

Berufe in der Hauswirtschaft

520 Beschäftigte je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte

Berufe in der Gesundheits- & Krankenpflege

394 Beschäftigte je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte

Berufe in der Altenpflege

389 Beschäftigte je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte

 

Die Berufsgruppen mit der niedrigsten AU-Quote im Zusammenhang mit Covid-19 waren:

Berufsgruppe

AU-Quote

Berufe im Verkauf

182 Beschäftigte je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte

Kaufmännische und technische Betriebswirtschaft

176 Beschäftigte je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte

Berufe in der Reinigung

166 Beschäftigte je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte

 Quelle: AOK Sachsen Anhalt

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