Podiumsgespräch in der Festung Mark Magdeburg • Infostand beim 5. Fontänefest in Halle

(Magdeburg/Halle (Saale), 3. September 2014) Der diesjährige »Tag der deutschen Sprache« fällt auf den 13. September. Aus diesem Anlass veranstaltet die Regionalgruppe Sachsen-Anhalt des Vereins Deutsche Sprache (VDS) um 14.30 Uhr in der Festung Mark Magdeburg ein Podiumsgespräch aus der Veranstaltungsreihe »Kultur und Zeitgeschehen«. Dr. Siegfried Eisenmann, Direktor des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA), Prof. Walter Krämer,  Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund und VDS-Vorsitzender, sowie Prof. Hans-Joachim Solms, Professor für Geschichte der deutschen Sprache und älteren deutschen Literatur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Vorstandsmitglied des Vereins WortWerkWittenberg, gehen in der von Dagmar Röse (MDR Sachsen-Anhalt) moderierten Diskussion den Fragen nach, ob und in welchem Maße die deutsche Sprache an Bedeutung verliert.

Am 14. September sind ab 13 Uhr alle Freunde der deutschen Sprache herzlich eingeladen, den Tag der deutschen Sprache gemeinsam beim 5. Fontänefest in Halle (Saale) auf der Ziegelwiese zu begehen. Vereinsmitglieder stehen dort für persönliche Gespräche zur Verfügung und halten Informations- sowie Werbematerial bereit. Arne-Grit Gerold, Leiterin der Regionalgruppe: „Wir möchten mit Interessierten ins Gespräch kommen, das Gespür für Sprachentwicklung wecken und das Sprachbewusstsein fördern. Wir wollen dafür sorgen, dass über die Sprache gesprochen und diskutiert wird.“

Denn selbst auf europäischer Ebene ist die Nutzung der deutschen Sprache nach Einschätzung der Bundesregierung ein ständiger Streitpunkt mit der Europäischen Union (EU). Deutsch ist neben Englisch und Französisch zwar dritte Amtssprache, die Praxis sieht aber anders aus. So müssen Bundesregierung und Bundestag immer wieder Übersetzungen in deutscher Sprache anmahnen. Und das, obwohl es die meistgesprochene Muttersprache in der Europäischen Union ist.

Mit dem Beschluss des Deutschen Bundestages „Deutsche Sprache fördern und sichern“ vom 25. Juni 2013 (Bundestagsdrucksache 17/14114) gibt es ein grundsätzliches Bekenntnis der Bundesregierung zu unserer Landessprache. Dennoch sprach Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen auf der 50. Münchener Sicherheitskonferenz am 31. Januar trotz der Präsenz von Simultandolmetschern die Delegierten auf Englisch an. Und wurde dafür von den VDS-Mitgliedern zum Sprachpanscher des Jahres 2014 gewählt.

Der Leitspruch für den Tag der deutschen Sprache lautet in diesem Jahr: „Deutsch ist die Sprache der Verbraucher“. Denn englische Werbung nervt. Summer Sales und Fashion Outlets verärgern die meisten Kunden. Darüber hinaus kamen repräsentative Endmark-Umfragen in den vergangenen Jahren immer zu dem gleichen Ergebnis: Über zwei Drittel der deutschen Verbraucher verstehen die englischen Werbebotschaften nicht oder interpretieren sie falsch.

Der Tag der deutschen Sprache wird seit 2001 am zweiten Sonnabend im September gefeiert. VDS-Mitglieder und Sprachfreunde in Deutschland und aller Welt weisen an diesem Tag auf guten und vorbildlichen Gebrauch der deutschen Sprache hin und kritisieren Fehlleistungen. Der VDS wurde 1997 in Dortmund gegründet. Mittlerweile sind im größten Sprach- und Kulturverein mehr als 36.000 Menschen organisiert, davon leben über 22.000 im Ausland.